Wie macht ihr das mit dem Geld?

Ich hatte ja angefangen, euch davon zu erzählen, wie wir das alles rund um unsere Langfahrt auf die Reihe kriegen. Heute rede ich über das, was viele denken aber kaum einer fragt: Und wie macht ihr das mit dem Geld?

Das ist schon eine berechtigte Frage, denn man braucht ja nicht nur unterwegs Geld für Nahrung, Liegeplatz und irgendwelche ungeplanten Anschaffungen, falls mal was irreparabel kaputt geht. Nein, auch zuhause gehts weiter! Wir verkaufen ja nicht Haus und Hof sondern haben immer noch ein Heim mit laufenden Kosten… für fünf Monate werden wir auch nicht die Autos abmelden, denn der Sohn wird sich freuen, wenn er mal eins nehmen kann (Obwohl, von zwei Autos könnte man ja eins… werde ich mal nachrechnen). Ich bin kein Mensch, der alles akribisch erfasst und auswertet sondern ich habe einfach über den Daumen gepeilt und gehe davon aus, dass ich mit 1000,- pro Monat für die laufenden Kosten hinkommen werde. Und da man von erfahrenen Langfahrern oft hört „Das Leben auf Langfahrt kostet genau so viel wie das Leben an Land“, brauchen wir noch mal 5000,- für unterwegs. Das geht doch, oder? Was da nicht mit drin ist: Die Kosten für das Boot. Das haben wir „Sowieso“. Natürlich kostet das auch ordentlich Geld: Letztes Jahr eine neue Genua mit Rollanlage für knapp 4800,- Euro, nun kriegen wir noch eine Sprayhood, das Boot ist versichert (Vollkasko, besser als meine Autos, siehe unten), braucht alle Nase neues Antifouling und Anoden undundund. Wer selbst ein Boot hat, kennt das.

Tatsächlich haben wir sogar mehr als die errechneten 10.000,- auf der hohen Kante und ich gehe davon aus, dass wir das auch brauchen. Und wo kommt das Geld nun her? Nun, blöd aber wahr: Selber sparen macht reich. Ich habe kein Spotify, Netflix, Prime, Sky, keinen teuren Handy-Vertrag (nicht mal ein teures Handy: iPhone 4s), einen iMac von 2008 (boah, 12 Jahre, so alt schon?), kein neues/teures Auto, dass ich abzahlen müsste, kein Motorrad, die Autos sind nur Haftpflichversichert und wo wir gerade beim Thema sind: Ich habe eine starke Abneigung gegen die ganzen Versicherungen, die man so abschliessen könnte. Das spart enorm. Desweiteren bin ich weit davon entfernt, ein Mode-Narr zu sein (Angela ist schon echt genervt von meinen ganzen alten Klamotten), und – ungeplant aber wirkungsvoll – wir sind seit über zwei Jahren Nichtraucher. Und auch beim Einkaufen und Essen kochen (ja, das beides mache ich) bin ich quasi von Natur aus sehr sparsam. Was ich aber habe, ist ein Yacht-Abo und ich bezahle seit neustem für eine App, um Spanisch zu lernen (da schreibe ich noch drüber). Als die Idee zu dieser Fahrt in uns keimte, da hatten wir die Slocum noch gar nicht und im Grunde spare ich seit dem darauf hin… über die Jahre kommt halt was zusammen.
Und im Allgemeinen bin ich ein sehr sparsamer Mensch, denn ich habe die Einstellung: Bevor ich mir das Geld schwer verdiene, um damit dann irgend einen Quatsch zu kaufen, arbeite ich lieber weniger… oder spare für eine gute Idee 🙂
Das ist das ganze Geheimnis: Geld haben, aber nicht ausgeben. Dann wird es mehr, auch ohne Zinsen. Nun liegt das Geld auf unseren Konten und eigentlich, so bin ich erzogen, müsste man das Geld irgendwie für ein Jahr anlegen, damit man vll. etwas Profit macht. Aber in heutigen Zeiten von negativen Zinsen? Vielleicht haue ich einen großen Teil in meine Deka-Fonds, denn die bringen einigermaßen was. Natürlich kann man mal lecker Essen gehen und/oder ins Theater, aber das muss ja nicht jede Woche sein!

Trotz oder wegen Corona: Im Kopf bin ich noch lange nicht damit durch, die Reise einfach um ein Jahr zu verschieben… ich erwische immer wieder rumgeisternde Gedanken in meinem Kopf, was ich alles so machen werde, wenn wir unser Boot wieder ins Wasser lassen können. Aber davon wollte ich hier ja gar nicht schreiben.
Demnächst – ich muss mich nur aufraffen – werde ich allerlei alte Sachen verkaufen, die auf dem Dachboden liegen. Das sind wahre Schätze, weil ich mal Computer gesammelt habe und auch Comics (die ganz alten, Hans Rudi Wäscher etc.). Das werden noch mal einige hundert Euro sein und vielleicht können wir die geplante Reise ja noch ein wenig verlängern… sofern Angelas Arbeitgeber da mitspielt… aber von der Freizeit und wie wir sie bekommen erzähle ich im nächsten „Langfahrt-Planungs-Artikel“!

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