Angela
11.07.2021
Wir wollen weiter. Es soll der lange Schlag nach Klintholm werden. Wenn man den Wettervorhersagen trauen kann, müsste uns heute Nacht der Wind direkt dort hin wehen.
Zur Zeit ist es nur schwach windig und wir nutzen das, um ein Reff ins Gross zu binden. Auf unserem Boot führt dafür keine Leine ins Cockpit. Da der Wind Nachts auffrischen soll, möchte keiner von uns Nachts, womöglich bei Seegang, am Mast rumturnen. Dann nehmen wir eher in kauf, dass wir zu Anfang weniger Geschwindigkeit haben. Mal sehen, ob die Rechnung aufgeht. Bevor es aus dem Hafen Lystbodehavnen bei Rønne raus geht, fahren wir mit Slocum noch zur Bootstankstelle.
Das tanken funktioniert hervorragend und gegen 14:00 Uhr geht es raus. Die See ist hellblau- türkis und ruhig, als hätte es den windigen Tag gestern gar nicht gegeben. Wir motoren munter drauf los, denn Wind ist erst mal keiner da.
Am Abend kommt dann der achterliche Schiebewind so langsam. Ich lege mich um 22:00 Uhr aufs Ohr.
12.07.2021
Gegen 2 Uhr löse ich Holger ab. Heute sind Sterne da. Es wird gegen 3:45 hell. Ich muss das Großsegel auf die andere Seite bringen. Da Holger einen „kleinen“ Bullenstander gesetzt hat, picke ich mich in die Leine ein und baue die kleine Konstruktion auf die andere Seite. Jetzt läuft es besser, um die 5 Knoten.
Als es dämmert, erkenne ich am Horizont eine Insel, oder nur Dunst? Nee, es ist Møn! Schön sieht sie aus mit ihren weißen Klippen! Glutrot schiebt sich die Sonne aus dem Meer hoch. Als Holger wach wird, ist der Tag da und es wird wärmer. Ich bin hundemüde! Im Hafen legen bereits Boote ab. Es ist echt voll hier. Viele schwedische Schiffe, Holländer, Deutsche, alles vertreten. Wir machen das Schiff klar, Holger macht Frühstück, während ich schon mal eine Runde schlafe. Nach dem Frühstück gehe ich bezahlen, mal wieder an einem Automaten.
Im Bezahl- Häuschen hängt ein Hinweis auf einen Hopp- on- hopp- off Bus, leider fährt er morgen nicht. Aber wir planen, den Linienbus nach Stege zu nehmen. Einkaufen kann man hier nirgends und wir wollen übermorgen wieder irgendwo ankern. Hier im Hafen gibt es eine schöne Hafenkneipe. Zwei mal waren wir heute schon dort und haben ein kühles Getränk zu uns genommen 🙂 natürlich corona- konform draußen!
13.07.2021
Heute hat unser Sohn seine Gesellenprüfung zum Koch. Morgens bin ich schon um 8:15 Uhr am Strand. Gefühlt ist der halbe Hafen mit mir dort! Als ich aus der Dusche komme (nach dem Bad in der kalten Ostsee), ist der Hafen leer! Viele Boote haben abgelegt und sind weiter gezogen. Holger und ich wollen aber heute mit dem Bus nach Stege, der größten Stadt auf Møn. Wir wollen bummeln und einkaufen, denn hier im Hafen ist kein Kaufladen, nur ein Kiosk. Leider ist der Busplan für uns unverständlich und somit warten wir eine Stunde an der Haltestelle. Aber der Bus kommt und der Busfahrer ist sehr nett 😉
In der Stadt sind wir erschlagen ob der Menschenmassen!
Auf der Bummelmeile findet auch noch ein Flohmarkt statt.
Das hatten wir ja schon seit zwei Jahren nicht mehr! Als erstes geht es in den Netto- Markt am Hafen, das Pfand los werden! Dann bummeln wir durch die Gassen und erhalten Nachricht, dass der Sohn die Prüfung zum Koch bestanden hat!
Da uns die City zu wuselig wird, gehen wir erneut in den Netto und erstehen ein leichtes Picknick. Damit gehen wir zum Yachthafen, setzen uns unter einen großen Baum und genießen den Blick aufs Wasser.
Danach begeben wir uns ein drittes Mal in den Netto und kaufen Vorräte für die nächsten Tage ein. Mit vollen Rücksäcken geht’s zur Busstation, wo fast sofort die richtige Linie kommt und uns zurück nach Klintholm bringt. Im Sonnenschein zeigt sich Møn von seiner besten Seite.