Ich wollte euch noch ein schnelles Update liefern, da ich ja heute morgen noch von viel Nebel sprach. Eine Stunde später sind wir dann doch aufgebrochen. Es war zwar immer noch nebelig, aber die Sonne setzte sich durch und im Sund tauchten auch nach und nach die Sportboote auf.
Es war kaum Wind und das bisschen kam auch noch von vorn: Motor an. So tauchte dann die erste Sundbrücke (Farö-Falster Brücke) im Dunst auf, kurze Zeit später die zweite (Storströmbrücke). Unser gewähltes Ziel war die Insel Femö (wo isn hier das dänische ö?) bzw. eine Ankerstelle an deren Südzipfel. 19,5sm entfernt, das versprach eine Reisedauer von 4-5 Stunden. Obwohl es diesig blieb, konnte man doch weit schauen und hinter der Brücke wimmelte es nur so von Sportbooten, die aus allen (wirklich allen möglichen) Richtungen kamen und gingen. Betonntes Fahrwasser ist wohl nur was für Ortsunkundige… ich studierte die Karte und fand einen Weg zwischen den Untiefen, der uns einige Meilen ersparte. Leider bekamen wir auch dadurch nie einen Kurs, der segeln erlaubt hätte. Aber was solls… wir tuckerten gemütlich durch die Gegend, überall war Land und was zu gucken, meist brauchten wir nicht an die Pinne. Fast hätte ich mir ein Bier aufgemacht, aber während ich skippere, trinke ich keinen Alkohol.
Unsere „Trauminsel“ kam dann auch recht spät in Sicht, dachten wir. Aber die war noch meilenweit entfernt! Immerhin kann man ziemlich nahe ans Ufer fahren, bevor es zu flach wird.
Heute fuhren wir das Ankermanöver natürlich mit Maschine und ich machte noch was anders: Ich brachte zusätzlich einen Heckanker aus, so das wir nicht schwoien. Dazu steckte ich am Bug zunächst 20m Kette (auf 2,5m WT), warf dann den 10Kg-Klappdraggen übers Heck, liess alle Kette (ist dort nur als Vorlauf ca. 4m) und noch mal ca. 4m Leine nach, belegte und holte dann am Bug wieder Kette ein, bis hinten die Leine etwas stramm kam. War nicht viel Kette, die ich einholen musste, keine 10 Meter.
Es ist das erste mal, das ich vor Bug- und Heckanker liege. Also weiss ich nicht, ob das so die beste Lösung ist. Aber ich habe vertrauen… hier ist es auch nicht so krautig wie beim letzten Ankerplatz (wo ich nach dem aufholen erstmal 4 Kg Gras vom Anker pulen musste).
Als wir ranfuhren sahen wir auch, dass weiter östlich auch schon jemand ankert und als wir lange fest waren, kamen noch zwei weitere Boote dazu… mit Abstand, so dass jeder „seine Ruhe“ hat.
Schön, das alles. Sogar der heutige Sonnenuntergang über der Insel 🙂
Prost!
Hallo, ihr Zwei. Ich glaube, den Ankerplatz kenne ich, das ist vor Sletteren, nicht wahr? Was war denn da für ein Wind vorhergesagt, dass ihr den Heckanker dazugenommen habt? Eigentlich kann man da doch immer vor Buganker frei schwojen, und bei Ostwinden geht doch da sowieso keiner hin. Grübel.
Macht’s gut und: Handbreit!
Richtig, vor Sletteren! Den Heckanker hab ich nur genommen, um das mal auszuprobieren, das hatte keine „tiefere“ Bedeutung 😉
Mit dem Draggen hab ich auch gut Kraut gefangen… insgesamt lagen hier später fünf Boote, aber schön verteilt. Schön hier!
Und Danke; die Handbreit kann man hier ebenso gut gebrauchen wie bei den Ostfriesischen Inseln 😉