Gestern bekam ich eine Mail von der Werft Hooksiel. Der Propeller wäre montiert und morgen (also heute, 17.05.23) um 12 Uhr würde das Boot ins Wasser gekrant werden.
Eine gute Nachricht! Zwar würde ich nicht live dabei sein können, aber noch während des Werft-Betriebes schaffe ich es bestimmt. Ich ging zu Bianca ins Büro: Rechnung schickt sie per Mail. Da bin ich ja gespannt. Wollen die wohl knapp zwei Wochen Boxmiete haben? Von mir aus nicht, die hätten den Propeller ja gern eher montieren können. Aber warten wir ab…
Bevor ich zum Boot ging, da schnackte ich noch mit Tanno. Er zeigte mir Fotos von der Montage und wies darauf hin, dass die Saildrive-seitige Anode übergemalt wurde. Tja, so hält die länger 🙂 Auf Swantje schmiss ich die Maschine an und navigierte aus dem Liegeplatz. Dabei wunderte ich mich, dass der Motor bzw. das Motorengeräusch aus dem Auspuff so laut war. Kein Wasser drin? Ich weiss, dass man nach dem Zu-Wasser-Lassen den Seefilter mit Wasser auffüllen sollte, damit die Pumpe nicht so viel trocken ansaugen muss. Das hat die Werft sicherlich nicht gemacht… also fuhr ich aufs Hooksmeer raus und wollte das eben nachholen. Es ist immer ein doofes Gefühl, wenn man alleine an Bord ist und man selbst unten im Salon ist, während das Boot quasi führerlos auf dem Wasser rumeiert. Ich musste die Niedergangstreppe runter, dann eben diese Treppe weg nehmen und zur Seite stellen, danach die Abdeckplatte zum Motorraum und dann auch noch die obere Abdeckung inkl. der Spüle, um gut an den Seefilter heran zu kommen.
Diesen schraubte ich auf und füllte einige Liter Wasser aus dem Trinkwassertank ein. Leider ohne den gewünschten Effekt. War der Impeller schon hinüber? Na, egal, nun musste ich eine Lösung finden: Segeln. Ich rollte die Fock aus und schaltete die Maschine aus. Nun musste ich tiiiiiieeeef durchatmen. Ja, ich weiss, dass der Wind nicht immer aus der richtigen Richtung kommt. Aber gestern war ich bei 7er Böen auf der Jade unterwegs (Skippertraining auf einem Kundenboot) und heute wehte eine flaue 2 aus der Richtung, in die ich musste. In diesem Moment verfluchte ich wahrlich den Wind. Ich konnte nicht die nötige Höhe halten, um zu meinem Ziel zu kommen und ich wusste: Wenn ich erstmal an der schmalen Stelle bin, dann sorgen die Bäume sowieso für Abdeckung und Windmangel. Ich konnte 2,8 Knoten rausholen und wagte es, statt eines Hole-Schlages eben kurz die Maschine zu benutzen. Nach 30 Sekunden wieder aus und weiter gesegelt. Am Ende musste die Maschine zum endgültigen Anlegen wieder herhalten und nun begann es zu piepen, weil die Maschine langsam zu heiss wurde. Aber hier rumtreiben nützt auch nix, also durch damit: Ohne weitere Ablenkung zum Liegeplatz, reingebogen, einmal aufstoppen und gleich Maschine aus, bevor alles egal ist. Ich hatte schon Leinen und Fender parat und musste nun nur noch am Steg alles regulieren. Dankenswert kam ein Vereinskamerad flott angelaufen und hielt das Boot mit fest.
Ich hatte die Nase voll und dabei wisst ihr (noch) gar nicht, was mir gestern erst widerfahren ist… aber: Ich habe ja eh eine neue Pumpe an Bord liegen. Die muss jetzt angebaut werden und dann wird wieder alles funktionieren. Immerhin: Der neue Propeller macht Schub und dreht in die richtige Richtung. Ich möchte aber anmerkten: Ich meine, zu spüren, dass dieser 2Blatt-Prop etwas mehr Vibrationen verursacht als der alte 3Blättrige… Einbildung?
Eine weitere Überraschung gab es zuhause: Angela verkündete, dass sie mir am liebsten den Tausch der Pumpe abnehmen würde. Eine Frau, ein Wort! Ich suchte alles Werkzeug zusammen und was dann morgen passiert, dass werden wir hier berichten….