Treue Leser werden es wissen, ich fasse eben schnell zusammen: Letztes Jahr ging nach einer Sprengung auf der Jade plötzlich unser Echolot nicht mehr. Durch Zurücksetzen und rumspielen mit den Einstellungen ging es dann irgendwann zum Ende der Saison wieder. Und diese Saison ging dann gar nichts mehr. Da waren wir leider schon im Wasser.
Dennoch waren wir mit Swantje unterwegs, auf bekannten Wegen. Wangerooge oder Horumersiel z.B. geht auch ohne Echolot. Jetzt gerade sind wir im Urlaub (U24j) unterwegs und von unseren Plänen, aus denen nix wurde, lest ihr in den anderen Beiträgen.
Auf jeden Fall lagen wir auf Norderney, wollten am nächsten Tag los nach Delfzijl (und ich hatte „Rücken“) und ich dachte mir plötzlich: „Guck doch noch mal reel nach Steckern und Verkabelung vom Echolot. Kaputt machen kann ich nix, das geht ja eh nicht.“ Gedacht, gemacht. Erst prüfte ich Geräteseitig: Rückseite freimachen (der Kasten fürs Fernglas hängt davor) und Stecker abziehen. Ein Foto vom Furuno LS4100-Geberstecker seht ihr oben: Zehn Kontakte sind da drin, Wahnsinn. Ich kenne das sonst nur als Koaxialkabel, also so wie früher bei der TV-Antenne mit nem Pin in der Mitte. Da das Kabel scharf um die Ecke geführt war, wackelte ich ein wenig dran, während Angela draußen auf die Anzeige schielte. Aber es tat sich nichts sinnvolles, 298m und so. Nun schnitt ich die Ummantelung auf und legte das Innenleben frei: Es kam das erwartete Abschirmungsgewebe, dann eine dünne Lage Papierstreifen, etliche Fäden (wirklich, weisses Garn) und irgendwo in der Mitte zwei Adern, schwarz und weiss. Das wars. Nix mit zehn Signalleitungen oder so, wie der Stecker suggerierte. Nun nahm ich das Multimeter (zum Glück hatte ich mal extra eins „für an Bord“ gekauft) und wollte durchmessen, wo welche Leitung im Stecker endet. Das war nicht ganz einfach, denn ich merkte erst Minuten später, dass die Prüf-Spitze vom Multimeter nicht weit genug in den Stecker zu den Kontakten ging. Also musste ich ein kleines Stück Draht suchen, welches in die Löcher vom Stecker passte. Dann konnte ich messen. Fürs Protokoll: Die unteren drei Löcher des Steckers (die große Kerbe ist oben) sind belegt mit: Schwarz, Schirmung, Weiss.
Ich hatte gedacht/ erwartet/ gehofft, eine der Adern hätte einen Bruch, aber ich konnte sauber durchmessen, trotz ziehen und bewegen. Okay, daran liegt es also nicht. Nun also zum anderen Ende vom Kabel, direkt am Geber. Auch dort wurde das Kabel scharf um eine Ecke „zwangsgeführt“. Aber hier würde ich nicht auf Durchfluss messen können, hm. Also übersprang ich diesen Schritt und kramte aus dem Technikschapp ein neues zweiadriges Kabel (ich hatte noch gar nicht von der Beleuchtungsreparatur erzählt, oder?) und präparierte es, um das vorhandene zu überbrücken. Ich war mir sicher: Für einen Signaltest würde es auch ohne Abschirmung funktionieren. Memo an mich: Wago-Klemmen auf Vorrat an Bord legen! Im Elektrokasten fand ich noch kleine Kabelschuhe und -stecker und crimpte sie an die Kabelenden. Nun verband ich das ganze miteinander.
Der gelbe Pfeil im Bild zeigt, wo der Stecker wieder reingesteckt werden muss. Das Kabelgewusel sieht auf den ersten Blick chaotisch aus, ist es aber gar nicht. Egal, denn: Es gab ein Signal! Das schwankte zwar gewaltig zwischen 2,6 und 3,2m, aber es kam was durch und an! Bei den Schwankungen vermutete ich, dass durch die fehlende Abschirmung das Signal gestört werden könnte. Ich schnitt einen Rest Alufolie (hatten wir mal nach einem Döner aufbewahrt) in Streifen und umwickelte Anfang und Ende des Kabels, wo Störungen vielleicht zu erwarten wären. Für alles reichte die Folie nicht. Und so ganz subjektiv glaube ich, das hat was bewirkt.
Immerhin zeigt es jetzt einigermassen sinnvolle Werte. Auf unserer weiteren Fahrt werden wir das überprüfen… aber ein schönes Gefühl! Nur für meine Rückenschmerzen war das Gekrabbel mal gar nichts.