U24j- endlich Holland?

11.07. bis 13.07. , Angela

Lange geschlafen, gefrühstückt und etwas aufgeregt wegen unserer weiteren Reiseplanung. Und dann passiert es: eine falsche Bewegung und der beste Ehemann hat Rücken! Erst mal hinlegen und gucken, ob es von alleine wieder wird. Nee, das sieht schlecht aus! Er dreht und windet sich und nimmt dann erst mal eine IBU. Ich lasse ihn allein und gehe noch mal Besorgungen machen.

Inzwischen repariert Holger, trotz Schmerzen, das Echolot. Naja, nun zieht sich ein Kabel quer durchs Boot, aber wir haben wieder Tiefenmessung!

Leider wird der Rücken immer schlimmer.

12.07.
Früh aufgestanden, alles vorbereitet und dann will der Motor nicht anspringen! Das hatten wir noch nie! Wir lagen hier drei Tage ohne Stromanschluss. Eigentlich kein Problem für Swantje? Wir legen das Stromkabel und warten. Holgers Rücken geht es nicht gut, aber er will los. Die Batterie scheint geladen zu werden, aber der Motor will immer noch nicht anspringen. Was ist denn da wieder los? Holger legt sich noch mal hin. Für unser Ziel Delfzijl ist es jetzt zu spät. Ich will mich um 08:00 Uhr auf den Weg zum HM machen, vielleicht hat der ein Überbrückungskabel? Eigentlich im Vorbeigehen versuche ich den Motor noch mal zu starten und er springt an!
Jetzt wollen wir zumindest noch bis Borkum! Wetter kurz gecheckt: könnte vor dem großen Regen klappen!

Im Gatt brodelt das Wasser. Wo kommt denn diese Dünung her? Durch den Schluchter wollten wir eh nicht und so wie es da jetzt aussieht erst Recht nicht! Das Dovetief schaukelt auch, aber danach wird es besser. Der Wind hat schon auf Nord gedreht, obwohl er das erst am Nachmittag tun sollte. Segel sind hoch und los geht’s. Sieht schon jetzt nach Regen aus, aber bis zur Emsmündung bleibt es trocken! Dann geht’s los: Regen, Wind immer mehr. Die Tonnen der Ems sind kaum zu sehen! Swantje legt sich auf die Backe und braust los. Würde es nicht so erbärmlich regnen, wäre es ein tolles Segelerlebnis! Erst in der Abdeckung von Borkum wird es etwas ruhiger. Wir segeln nun im 1.Reff quer rüber zur Einfahrt von Borkums Häfen, die Fischerbalje. Gerade an der ersten Tonne angekommen, Wind mit 5 Bft direkt von vorn, will auch die Fähre da rein! Jo, passt. Swantje stampft nur noch unter Groß und mit Motor weiter. Endlich die Hafeneinfahrt, schnell Segel geborgen, Fender raus und ein Schiff zum Anlegen ausgewählt. Hier ist Päckchenliegen angesagt, wie auf Helgoland. Holger baut schnell die Kuchenbude auf, während ich die Segel nochmal besser einpacke. Die Klamotten trocknen, während Holger kocht. Er meint auf einmal, der Motor wäre heute Morgen nur zufällig wieder angesprungen. Er geht raus, testet, nix tut sich! Draußen stürmt es… Was für ein verrückter Sommer-Törn!

Borkum voraus!
Aus der Kuchenbude fotografiert
13.07.
Ich gehe beim Hafenmeister bezahlen. Der ist echt mal freundlich und hilfsbereit. Als ich ihm von unserem Motor-Problem erzähle, bietet er an, einen befreundeten Schrauber anzurufen. Aber erst mal will der Ehemann selber nachsehen. Nach dem Frühstück gehe ich duschen. Die sind hie sehr sauber und ordentlich!
Dusche Borkum
Als ich wieder zum Boot komme, ist die Maschine wieder am Laufen. Holger traut der Sache noch nicht so ganz.

Ich möchte mit dem Bus in den Ort fahren, der beste Ehemann hat Lust mich zu begleiten. Der Strand an der Nordseite der Insel ist wirklich herrlich und sogar die Sonne kommt zwischendurch mal raus!

Es gibt ein Bier in „unserer Kneipe“ und dann wird der Einkauf erledigt.

Zum Schluss genießen wir noch mal den Blick aufs Wasser. Es ziehen sehr dunkle Wolken vom Westen auf! Als der Bus am Hafen hält, fängt es an zu regen. Glück gehabt.

An Swantje macht gerade ein Schwede fest. Ich helfe im Regen beim Festmachen. Das finde ich nach einem langen Törn auch immer gut, wenn da einer steht und Leinen an nimmt…
Holland fällt auch dieses Jahr aus. Darüber will ich auch nichts mehr schreiben. Ist eben so…

Ich war ja dieses Jahr auch schon Ankern (mein Törn rund Mallorca) und in Holland war ich dieses Jahr auch schon (Skippertraining).