U24a – Freiflug in die Elbe

25.08. Angela

Tja, was soll ich schreiben. Holger hat ja schon berichtet. Da wir unsere Abfahrt von Helgoland nicht verschieben wollten, haben wir abgewogen und sind los Richtung Cuxhaven. Das es aber so hart werden würde, hatten wir nicht erwartet! Die Wellen waren viel höher als angesagt und der Wind hat eine Schippe drauf gelegt. 

Erst heute, (26.08. in Cuxhaven) in der Zeitung, haben wir gelesen, dass auf den Ostfriesischen Inseln und auf dem Festland wohl auch abends ganz schöne Unwetter gewütet haben! Wir hatten auf Helgoland jemanden getroffen, der sich von Berufswegen mit Wetter  auskennt. Aber auch er scheint das nicht so vorher gesehen zu haben, denn er machte uns noch Mut. Der Wind käme ja von Achtern und BFt 6 wäre doch zu schaffen… womit er auch Recht hat, wenn es denn bei einer 6 geblieben wäre… schlussendlich trifft immer der Skipper (oder die Mannschaft) die Entscheidung Abfahrt oder bleiben.

Gut gesichert, mit Lifebelt

Wir sind glücklich in Cuxhaven angekommen. Den anderen Segler, der auch nach Cux aufgebrochen ist, traf Holger noch am Steg. Er und seine Frau waren froh, dass wir gesund angekommen sind. Sie bestätigten unseren Eindruck, dass da draußen „viel mehr war als angesagt“.

Nun, es war eine gute Übung für nächstes Jahr und Swantje ist ein super Boot! 

So froh gewesen, als wir die Kugelbake erblickt haben
26.08 (Cuxhaven)

Wir sind erst mal zum Lidl, haben taschenweise Pfand abgegeben und Großeinkauf gemacht! Dann mussten wir das alles zu Fuß zum Boot schleppen. Aber da es heute nicht so warm ist, war das halb so wild.

Nachdem wir die „Alte Liebe“ besucht hatten, bereiteten wir uns für die Abfahrt vor.

Ungefähr 1,5 Std nach NW legten wir ab, Richtung Glückstadt. Die Elbe ist ja bekanntlich breit und vielbefahren und das stimmt. Es blies ein halber Wind, der schwächer wurde, je weiter wir ins Landesinnere kamen. Die Fahrt war unaufregend und sogar ohne Regen. Vor der Schleuse in den NOK gab es einiges zu sehen und auf Revierfunk zu hören. Als wir die Abzweigung zum Glückstädter Fahrwasser erreichten, kamen gleich zwei Fähren und ein Frachter in unsere Nähe. Aber dank den Erfahrungen aus der Weser, war das kein Problem für uns. Der Hafen Glückstadt ist etwas unübersichtlich, aber wir fanden die letzte freie Box! Der Hafenmeister kam zum kassieren und lobte Holgers Anlegemanöver! Als es langsam dunkel wurde grillten wir an Deck und genossen die Ruhe: kein Windjaulen, kein Fallenklappern, keine Windparkversorger mit laufenden Generatoren… Aber irgendwie vermissen wir Helgoland doch 😉

Endlich eine entspannte Reise 😉

27.08. 
Sonne, Wärme… Urlaub! Glückstadt macht seinem Namen alle Ehre! In der Ferne sieht man hinter Rhinplatte manchmal große Pötte vorbei fahren, gestern Abend zum Beispiel die AIDA.

Viele Schwalbennester an der Sielschleuse
Heute Morgen, nach Frühstück und Styling, haben wir Glückstadt mal näher betrachtet. Es ist eine schöne Stadt mit Geschichte und netten Menschen. Leider ist in der Stadt aber auch zu sehen, dass viel Leerstand in den Geschäften herrscht und viele Döner-Läden Einzug gehalten haben, schade… 

Am Nachmittag, nach einer kleinen Siesta in der Sonne, geht es für uns weiter. Ein Hamburger am Steg hat schon eine Stunde vor uns abgelegt. Er meinte, trotz Tiefgang 1,50m, „würde das wohl passen“. Als wir an der flachsten Stelle des Fahrwassers ankommen, sehen wir ihn dort ankern, aha… Als wir schnittig an ihm vorbei wollen (unser Nachbarlieger meinte: dicht am grünen Tonnenstrich fahren, dann passt das), brummen wir auch kurz auf! Swantje hat aber ja einen starken Motor und der Strom schiebt uns. So kommen wir sofort wieder frei und folgen dem Hamburger einfach. 

Dort hat es uns „erwischt“
Das Wetter ist traumhaft schön, leider auch fast ohne Wind. Macht nix, wir genießen die Fahrt und sind (gefühlt) viel zu schnell am Ziel! 

Der riesige Hafen Wedel soll uns zwei Nächte beherbergen. Was für ein schöner Sommertag!