Ich weiss gar nicht, ob ich es schon mal wieder erwähnt hatte: Unser Echolot hat langfristig doch nicht mehr funktioniert. Letzte Saison erzählte ich von der Ursache und von meinen Versuchen: Klick. Deswegen entschieden wir uns schon bald, ein komplett neues zu verbauen. Liegt schon an Bord.

Bei irgendeiner Gelegenheit fragte ich Rainer nach irgendwelchen Tipps bzgl. des jetzt verbauten Gebers. Seine Aussage: Er hatte damals auch schon einen Mordsaufwand, als er den Geber wechseln musste, beim Einbau war viel Sika im Spiel und er empfiehlt, eine andere Stelle zu suchen, wo man den Geber hinbauen könnte.
Das ist aber gar nicht so einfach: Aus navigatorischen Gründen will ich den schon vor dem Kiel haben, nicht hinten. Eben hinten außen ans Heck wäre natürlich die einfachste Methode, aber: Nee. Und vorne ist echt nicht viel Raum dafür. Die Bilge der Swantje ist eh nur eine Handbreit tief und da vorne, wo der Geber sitzt, wird es noch flacher. Der jetzige steht schon höher als die Bodenbretter! Rainer hatte damals eine Holzscheibe auf den Boden gesetzt, um den Geber zu schützen und sogar bei der Tür unten eine Aussparung eingesägt, die so eben über diese Scheibe hinweg geht. Hat auch gar nicht weiter gestört. Aber das Kabel, welches oben aus dem Geber heraus kam, das war schon arg um die Ecke gebogen. Dort vermutete ich auch den Fehler für das schlechte Signal. Die Sprengung damals war bestimmt nicht die Ursache. Vielleicht aber der Auslöser für die folgend schlechte Datenqualität.
Seit ich mit Rainer sprach, grübelte immer ein Teil meines Gehirns, wie man das wohl hin bekäme. Ich hätte auch gerne einen Echolotschwinger, der gar nicht mehr durch den Rumpf geführt wird. Laut Erfahrungen anderer bekannter Segler geht das auch wunderbar durchs GfK. Man muss das nur ordentlich verbinden (einen dicken Klecks Silikon z.B.). Aber dafür braucht man eine ebene Fläche. Der Geber soll ja senkrecht nach unten strahlen, nicht nach vorn oder zur Seite. Und wegen der mangelnden Bautiefe war das noch schwerer umzusetzen. Nein, ich musste die von der Werft vorgesehene Echolot-Öffnung verwenden und den vorhandenen Geber dort irgendwie raus bekommen. Rainer regte an, von unten immer schön in die Runde bohren, bis man einen großen Teil raus hat. Aber ich kann Überkopfarbeiten überhaupt nicht leiden. Also ging ich an Bord, entfernte das vordere Bodenbrett, welches mit fünf Schrauben fixiert war und schaute, was ging. Erstmal Fakten schaffen: den etliche Zentimeter herausstehenden Schaft des Gebers konnte ich so abbrechen. Und ich hatte mir Stecheisen nebst Hammer mitgebracht.

Auf dem Bild sieht man: Links am Rand die Tür mit der erwähnten Aussparung, eine Bodenwrange, den abgebrochenen Geberschaft mit den Kabelresten, das Stecheisen und schon einige rausgepulte Brocken aus der schmalen Öffnung. Das ging schon mal besser als befürchtet! Nach meiner Schätzung musste ich ca. 4cm aus dem Loch rauskriegen und natürlich geht das mit jedem Millimeter schwerer, weil man nicht mehr in beliebigem Winkel da drin rumstochern und -klopfen kann. Apropos beliebig: Ich konnte mich nur in einer Position da vor hocken. Oben, wo die Lichtquelle ist, da wird es schmaler und die Vorschiffskoje fängt an. Links ist das Bad, rechts ist ein Schrank. Ich konnte auch nicht mal die Hände wechseln, es ging alles wirklich nur in einer Position. Also: Schmerzen beiseite und weiter machen. Jeder Krümel, den ich dort rauskriegte, brachte mich ein Stück weiter. Und irgendwann – es hat doch keine Stunde gedauert? – machte ich den entscheidenden Schlag mit dem Hammer: Die Reste des Gebers (der nach unten hin größer im Durchmesser ist) klappte nach unten weg ich sah im wahrsten Sinne Licht am Ende des Tunnels!

Damit war noch lange nicht alles raus, aber das Gröbste hatte ich geschafft. Was für eine Erleichterung! Nun muss ich wohl oder übel noch von außen, von unten die Reste alle weg bekommen und dann schauen, ob der neue Schwinger dort so reinpasst. Ich habe die kleine Hoffnung, dass der neue Geber etwas kürzer ist und wir vielleicht die Holzscheibe nicht mehr benötigen. Oder aber zumindest das Kabel etwas mehr Biegeradius haben kann. Ach ja, das Kabel: Das wird auch noch ein Aufwand, das einigermassen vernünftig zu verlegen. Auch eine Arbeit, die nicht gerne mache. Aber sie wird sich lohnen.

Quasi nebenbei habe ich die drei Schapps ausgemessen, bei denen keine Tür vor ist. Dort wollen wir Klappen vorbauen. Aber darüber erzähle ich in einem anderen Beitrag. Hatte ich eigentlich schon die Liste der Dinge, die ich auf jeden Fall noch erledigen will, hier schon eingestellt? Vielleicht mache ich das ja noch 😉

One Reply to “Echolot: Der Durchbruch!”

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