Weiter gehts mit den Klappen vor den Schapps. Das letzte mal schrieb ich: „Das schwerste für mich wird sein: Die dünnen Holzbretter schön gerade auf die passenden Maße zu sägen. Ich glaub, ich werde es mit einem Cuttermesser versuchen…“. Und genauso tat ich es. Schön an der Wasserwaage entlang, mehrmals nacheinander und dann von beiden Seiten. Das ging überraschend gut und garantiert war der Schnitt geraderer als mit irgendeiner Säge.
Bei irgendeiner Tour zur Swantje in der Halle nahm ich die Bretter mit und passte sie ein. Wie zu erwarten musste hier und da noch was weggenommen werden. Zu klein war keines der Brettchen. Das meiste Übermass konnte ich mit einem Multitool und Dreiecksschleifer wegschleifen, nur eine Kante musste richtig nachgeschnitten werden. Dann nahm ich mir ein Herz und zeichnete gleich die Scharniere und die Verschlüsse an, ohne die Bretter noch mal anzupassen. Ich war irgendwie in Schwung und draußen war so schönes Wetter, da konnte ich das auf der Terasse machen. Nach dem Bohren habe ich noch die Löcher für die Scharniere gesenkt und dann alles nachgeschliffen. Ich hatte noch helles Holzöl in der Garage, also legte ich den Tisch mit Zeitung aus und begann, das Holz zu ölen. Das ging sehr flott von der Hand. Nun liess ich das Öl einen ganzen Tag einziehen. Am nächsten Tag musste ich nur noch ein ganz klein wenig Überschuss mit nem Lappen abwischen, dann war das gut. Der Rest trocknete in der Sonne.
Heute fuhr ich dann nach Hornbach und holte die entsprechenden Schrauben. Online hätte ich stumpf für alles die gleiche Schraubenlänge gekauft, aber nun waren es 12 Stück M4 x 10 und 6 Stück M4 x 20. Es hätte auch 16mm gereicht, aber: Hattense nich. Bei Amazon hätte ich ein 100er Pack kaufen müssen. Das ist ja auch Quark. So hatte ich die Schrauben gleich da und konnte noch eine schöne Tour mit OL-AF machen. Irgendwann kam mir zwischendurch die Idee, dass Gegenplatten hinter den Verschlüssen eine gute Sache sein könnten, denn dort könnten u.U. ordentliche Kräfte wirken. Die Teile unten sehen relativ aufwändig aus, aber das ist in FreeCad echt schnell konstruiert. Aber ich hatte wieder mal das Problem, dass die Rolle mit dem Filament so ziemlich am Ende war. Ein grobe Peilung meinerseits: Muss noch reichen! Laut Prusa-Slicer brauchte ich ca. drei Meter…
Beim Druck fielen mir dann zwei Dinge auf: Erstens hätte ich doch besser im Slicer „mit Rand“ auswählen sollen, weil sich eines der sechs Bauteile gerade vom Druckbett löste und zweitens brauchte ich ja nur drei von den Gegenplatten. Sechs war die Zahl der Scharniere, nicht der Verschlüsse *kopfklatschsmiley*. Hätte, hätte, Ankerkette. Der Drucker war fast fertig, als sich das eine Bauteil löste. Kurzerhand schaltete ich den Drucker aus. Nun muss der auch nicht weiter Filament verschwenden, ein Meter war bestimmt noch auf der Rolle, wer weiss, für welchen Sonderfall ich das noch brauchen kann 😉 und eine erste Inaugenscheinnahme der anderen Teile zeigte: Drei gute sind wohl dabei. Also schraubte ich die Verschlüsse nun auch an die Bretter. Und in aller Bescheidenheit muss ich sagen: Das sieht doch gut aus! Ich glaube, das hält einiges aus. Die längeren Schrauben stören nicht, weil die ja hinten bzw. innen sitzen….
Dann kann ich euch auch noch die Vorderseite des Verschlusses zeigen. Jaaa: Ein guter Tischler hätte darauf geachtet, dass die Kreuzschlitze schön senk-/waagerecht ausgerichtet sind. Mach ich morgen… Ich bin jetzt schon gespannt, ob der Einbau an Bord dann so klappt, wie ich mir das vorstelle… ganz einfach wird das nicht.