Auf Seegehenden Schiffen besteht eine Logbuchpflicht. So weit, so einfach, so gut. Es gibt an vielen Stellen überraschenderweise verschiedene Meinungen darüber, ob diese Pflicht wirklich besteht. Aber das ist albern und ich weiß gar nicht, warum so viel darüber geredet wird, als wenn es eine schwere Last wäre (das Merkblatt von ELWIS sagt: Klick)
Außerdem ist ein Logbuch toll! Bei uns ist es eher ein Schiffstagebuch und ich schreibe (manchmal) gern in fast epischer Breite rein, was gerade so los ist. Aber ein Problem habe ich mit dem Logbuch, das wohl jeder kennt: Ohne feste Vorgaben, was denn bitte einzutragen ist, vergisst man gerne mal eine Information oder notiert sie an „falscher“ Stelle.
Deswegen gibt es wohl so viele verschiedene vorgefertigte Logbücher zu kaufen: Tabellarisch können dort alle möglichen Daten erfasst werden. Aber habt ihr euch so eines mal angeschaut? Vermutlich habt ihr dabei das gleiche gedacht wie ich auch: Die Vorgaben sind für die eigenen Belange irgendwie nicht passend, die Aufteilung der Seite nicht so, wie man selbst es sich denkt und wünscht. Wir verwenden an Bord immer eine Art Kladde mit karierten Seiten darin. Und es wird nicht immer für jeden Törn/ Tag eine neue Seite verwendet. Manchmal ist der Eintrag nur ein knapper Zweizeiler, dann passen auf eine Seite auch einige Tagesnotizen mehr. Es kann aber auch passieren, dass ich so ausführlich berichte, dass eine Seite gar nicht reicht. Und trotzdem irgendwas vergesse 🙂
Ich habe mir auch das eine oder andere fertige Logbuch genauer angeschaut und vor vielen Jahren bekam ich mal ein unbenutztes aus einem Nachlass geschenkt (siehe Bild rechts). Alles ganz toll und beeindruckend, aber nicht… passend. Trotzdem brauche ich irgendwelche Vorgaben, wo was eingetragen wird, sonst wird das auf Dauer nix. Man fängt also an, in Excel oder ähnlicher Software eigene Tabellen zu gestalten und zumindest ich muss mir dann eingestehen, dass ich das nicht annähernd so hinbekomme, wie ich es gerne hätte. Und selbst wenn, muss man dann diese Tabelle irgendwie noch in ein passendes Seiten- und Buchformat bekommen. Es gibt scheinbar keine gute Lösung.
Doch dann kam mir neulich die Idee! Ich musste da erst einiges rumtesten, ob und wie das umsetzbar wäre, musste einige Einschränkungen hinnehmen, aber abschliessend schien es so ziemlich das zu sein, was ich wollte und bestellte die von mir mühsam erstellte Konfiguration:
Ich habe hier nun also einen Stempel, mit welchem ich das oben angezeigte Bild in ein Buch, eine Kladde oder zur Not auf einen Zeitungsrand stempeln kann. So habe ich meine Vorgaben: Es werden keine Daten vergessen und stehen immer an der selben Stelle. Meine ursprünglichen Vorstellungen musste ich allerdings drastisch reduzieren. Sowohl die Anzahl als auch die Art der Beschriftung aller Eintragungen habe ich mehrfach geändert, sonst wäre das alles weder les- noch händelbar geblieben. Beispiel: Bei „kn“ stand erst „Fahrt“, aber dann wäre das Feld voll oder die Schrift zu klein gewesen. Die kleinen Pfeile bei Ort und Crew weisen darauf hin, dass der Platz über und unterm Stempel auch genutzt werden kann. Und man darf durchaus mehrere Stempel-Abdrücke für einen Törn verwenden, kein Problem. Ich habe mal „mit Absicht“ relativ wilde Eintragungen gemacht, siehe unteres Bild.
Das kann man natürlich auch schöner und etwas gerade machen, aber wenn Seegang herrscht, dann kann es auch mal so aussehen. Mit etwas Erfahrung kann man natürlich auch vor Törn-Antritt einige Stempel platzieren. Ein weiterer Vorteil am Rande: Man kann den Stempel mit sich führen und auch wo anders verwenden…
Ich werde den Stempel auf unserer langen Fahrt auf jeden Fall ausführlich testen und euch die Erfahrungen mitteilen. Wer jetzt schon Interesse hat: Einfach melden!