Natürlich können wir uns nicht als Seehelden rühmen, wenn wir von Maasholm nach Kappeln schippern. Die drei Meilen hätte man auch mit einer Luftmatraze schaffen können…
Und mal gar kein Wind.
Doch bevor wir uns Schlei und Flaute stellten, mussten wir (natürlich wieder) einen CoVid-Test machen. Angela hatte uns vorher einen Termin besorgt: 10:10 Uhr. Also standen wir mal früher auf als sonst und… das Frühstück zubereiten ging auch mal flotter: Wir hatten keine Aufbackbrötchen mehr. Also aßen wir Brot. In Eckernförde hatte ich Mehrkornbrot gekauft und aus Oldenburg hatten wir noch Schwarzbrot. Das hatte MHD 10.05., sah aber noch gut aus. Mit Fleischsalat und Ei, Tasse Tee dazu: Lecker!
Die Teststation war nicht so effizient, wie sie zunächst wirkte und wie wir es von anderen gewohnt waren: Ob man einen Termin hatte, war völlig egal, es gab nur eine Schlange, wo man sich anstellen konnte. Für das nächste Problem konnten die nix: Angela hatte uns beide angemeldet, aber es kam nur eine Mail mit einem Ergebnis an. Leider vergingen bis zur entgültigen Klärung zwei Stunden: Ich bekam einen neuen Test (das erste Ergebnis erneut zusenden war anscheinend unmöglich) und brauchte mich auch nicht in der Schlange anstellen.
Dafür war der morgendliche dichte Nebel nun weg. Als ich offiziell negativ war, konnte ich in der Mittagssonne meine Jacke ausziehen. Nun sah man auch die Ankerlieger an der Südseite des Fahrwassers 😉
Aber da wir nun Schleimünde passiert hatten, wollten wir die Gegend auch näher kennenlernen! Die gesamte Schlei misst bis Schleswig ca. 22sm. Dazwischen sind zwei Brücken. Also könnte man alles so an einen Nachmittag hinter sich bringen. Aber zwischen Allem liegt auch noch Kappeln, Arnis, usw. Das will man doch auch mal kennenlernen? Es gibt verschiedene Optionen, das alles gut zu schaffen. Wir liegen nun am Gästesteg in Kappeln und haben die Brücke in Sichtweite. Hier liegt man gut an Dalben in langen Boxen (Einheitsgröße). Es ist immer ein bisschen Schwell vom Schiffsverkehr, aber das kann man aushalten. Wie es für uns weitergeht, entscheiden Wetter und Test-Strategie:
Ein paar Worte zu den Tests
Alle 72h soll man einen machen, laut aktueller Verordnung. In einen Hafen darf man nur mit einem „aktuellen Test“. Was das bedeutet, legt jeder Hafen anders aus. Hier in Kappeln darf er nicht älter als 36h sein. Gut soweit. Also bleibt man zwei Nächte im Hafen, macht einen frischen Test und segelt weiter. Da man aber in der Schlei alle Häfen eigentlich an ein, zwei, drei Tagen abschippern kann, müsste man jeden Tag irgendwo einen Test machen. Unser Nasen würden das nicht lange mitmachen! Und wenn man immer erst morgens/vormittags einen Test machen muss, ist auch immer schon ein gutes Stück vom (Segel-)Tag vorbei… tja.
Ein paar Worte zum Wetter
Die letzten Wochen haben wir grau, kalt und oft nass erlebt. Selten warm, selten sonnig. Jetzt sind die ersten echt warmen Tage da. Aber wenn wir weiter wollen, dann brauchen wir auch etwas Wind 🙂
Mir reicht eine 3, in Böen 4. Angela nimmt gern auch mehr. Außerdem scheint es so, als wenn an der Ostseeküste der Wind jeden Tag aus einer anderen Richtung weht. Und natürlich nicht immer dahin, wo man hin will.
Also passt man am besten seinen Törn an Tests und Wetter an: Morgen (Montag) gehen wir hier in Kappeln einkaufen, um unsere Vorräte aufzufüllen und dann schauen wir abends, wie das Wetter wird. Dienstag machen wir wieder einen Test am Vormittag und gehen davon aus, dass der negativ bleibt. Und dann entscheiden wir uns entgültig, wo es hingeht: Schlei ist toll, aber Marstal, Aero, Dänemark ist nicht weit weg und wir würden da gerne hin! Wenn alles passt, dann machen wir das.
Wenn nicht: Die Schlei ist auch sehr schön! Ich sitze jetzt, viertel nach zehn Abends, noch immer im Cockpit.
(und heimlich gucke ich immer am Schleiufer, ob ich die Kathena Nui von Wilfried und Astrid Erdmann irgendwo sehe…)