14. bis 16.07. Angela
(Borkum) Neben uns liegen außen noch zwei Boote. Durch den Wind wird Swantje im Hafen ganz schön hin und her gerissen. Die anderen Schiffe zerren an den Festmachern. Wir werden gut durchgeschüttelt. Da ich Bewegung brauche, entscheide ich mich für einen Ausflug ins Museum. Ich nehme wieder den Bus und schlendere durch den Ort. Immer zwischendurch nieselt es. Am Strand weht der Wind so stark, dass man ein kostenloses Gesichtspeeling erhält. Das kleine Heimatmuseum ist versteckt in den Straßen von Borkum. Nach einer Stunde war ich dort durch. Es war sehr liebevoll aufgebaut und alles genau erklärt. Am besten fand ich die Tierpräparate und den Schrank mit den Sandkörnern aus aller Welt.
Vor der Rückfahrt gönnte ich mir Kaffee und Kuchen. Das mache ich manchmal ohne Holger, der mag sowas nämlich gar nicht! Abends gab es das EM-Finale der Euro2024. Das konnten wir schön unten im Boot schauen, während draußen herbstlich der Wind heulte.
Am Montag, 15.07., sollte es endlich weiter gehen. Unser Nebenlieger aus Hooksiel hatte uns erst gebeten, um 06:00 Uhr abzulegen. Er wollte weiter. Holger erzählte ihm, dass wir mit dem Abendhochwasser durchs Watt nach Norderney wollen. Das klang für ihn interessant und er wolle sich uns anschließen. Natürlich kam es so, dass die Wasserstandsmeldung des BSH 10cm weniger Wasser für unsere Tour vorhersagte! Würden wir die Ikigai mit Kind und Hund in ein Watt-Abenteuer führen? Holger wird da bestimmt von berichten.
Fakt ist, dass wir jetzt alle auf Norderney liegen.
Bei der Ankunft fiel mir ein merkwürdiger Geruch beim Öffnen der Backskiste auf! Die Fender waren ungewöhnlich warm! Erst mal festmachen, der Hafen war voll! Wir gingen als drittes Boot auch wieder an die Hooksieler ran. Holger ging unter Deck. Ich rief ihm zu, dass es irgendwie leicht rausqualmen würde, ob er nichts merke? Vorsichtig öffnete Holger die Motorraumklappe. Alles sah gut aus. Aber irgendwie war die Box mit der Batterie heiß! Holger zog sie vom Strom ab und wuchtete das heiße Ding auf den Steg. Der Holländer, an dem wir unsere zwei Boote fest gemacht haben, bat ihn, die Batterie sehr weit weg zu stellen…
16.07.
Holger möchte weiter nach Baltrum. Das Wetter ist mal echt bescheiden. Genau zu Hochwasser ist Gewitter angesagt. Der DWD warnt vor Böen Stärke 8. Erst mal beim Hafenmeister bezahlen, Batterie tauschen… Bis kurz vor dem errechneten Abfahrtstermin sieht das Wetter gar nicht schlecht aus. Als wir aber starten wollen, grummelt und grollt es vom Festland. Wir haben Südwind. Wir warten den ersten Schauer ab. Dann sagen wir uns, morgen ist auch wieder irgend was und legen ab. Es wird eine schöne ruhige Überfahrt mit einem tollen Wolken-Schauspiel um uns rum.
Auf Baltrum können wir nur längsseits an einem murrenden Segler fest machen. Der scheint not amused- ist hier aber nun mal so…
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir auf der Nordseite der Insel und werden mit dem schönsten Sonnenuntergang unsere bisherigen Reise belohnt. Kein Foto kann das einfangen, so schön!