U24j- Sommer und Crew-Wechsel

20.07-21.07 Angela

20.07. Wangerooge
Noch schnell nach Helgoland? Oder doch schon nach Hooksiel? So viele Optionen… Wir bleiben einfach hier, schlafen lang und genießen die Sonne, auf die wir so lange gewartet haben. Ich geh schwimmen und wir testen den Gennaker. Den hatten wir noch nie oben, warum eigentlich nicht? Das handling ist ganz einfach. Unser ehemaliger Segel-Ausbilder kommt mit seiner Yacht noch kurz vor „geht-nicht-mehr“ in den Hafen geknattert und legt sich direkt hinter uns an den Steg. Er ist privat unterwegs und freut sich über das tolle Wetter. Abends rollern wir mit unseren Rollern zum Griechen- es ist noch so warm in der Sonne-puh!

Wir sitzen zum Sonnenuntergang im Cockpit und der Wind brist auf!

Die Steinmole hält den Ostwind und Welle erst noch gut ab, aber die Boote bei uns hinten am Steg tanzen dank des Schwells. Wir verpassen Swantje noch mehr Fender an die Stegseite, sicher ist sicher! Dann steigt das Wasser über die Mole. Fast so ungemütlich wie auf Borkum! Ich gehe ins Bett. Mitten in der Nacht weckt uns ein Geräusch. Als ich durch den Niedergang nach draußen will, sitzt auf dem Relingsdraht ein Kormoran! Hat er das Geräusch verursacht? Wir scheuchen ihn von Bord. Die Heckleine hatte sich an dem hölzernen Dalben verfangen, das war wohl das Geräusch. Erst am nächsten Morgen sahen wir, was der Vogel angerichtet hatte! Unser Cockpit war voll Watt- und Schlammspritzer! Die Kissen, Fender, meine Kaffeekanne, alles war schmutzig. Holger machte sich noch vorm Frühstück ans putzen. Wir ließen uns Zeit auf Wangerooge. Wir kämen eh erst um 14:00 Uhr durch die Schleuse. Im Hafen wurden alle, die los wollten, unruhig. Es waren für nachmittags auch Gewitter vorhergesagt. Als der Hafen (gefühlt) fast leer war, legten auch wir ab. Kein Wind, Sonnenschein… wo war die heftige Brise aus der Nacht hin?

Wir konnten über das ruhige Watt tuckern und vor Minsener Oog das Vogelgeschrei genießen. Auf der Jade zog uns der Strom und wir ließen die Maschine nur niedrigtourig mitlaufen. So früh braucht man nicht im heißen Schleusenvorhafen warten! Ich tüddelte irgendwas rum, da bog Holger auch schon in den Hafen ein. Wir hatten gerade an der Spundwand fest gemacht, da öffnete die Schleuse bereits! Oh Wunder, es passten alle Wartenden hinein. Dieses Mal ging es sehr gesittet zu, keiner drängelte, perfekt! Am Liegeplatz angekommen, sprang ich umgehend ins Wasser. Mir war heiß! Holger packte seine Sachen und verabschiedete sich von seiner nassen Frau. Es begann zu regnen, in der Ferne grollte das Gewitter. Ich begann, alles für den Crew-Wechsel vorzubereiten.

So schnell gehen 14 Tage vorbei. Und wir haben wieder viel gelernt und unsere Swantje noch ein wenig lieber gewonnen 😉