(Hier ist Teil 1)
Schon lange vor der Reise habe ich von Zuhause aus geschaut, was man denn während unseres Aufenthaltes in Göteborg machen kann. Immerhin werden wir knapp acht Stunden dort sein. In Oslo ist man nur halb so lang und da macht man sogar eine Standrundfahrt… also mal losgesucht.
Und ich brauchte gar nicht lange suchen, ich fand schnell was cooles: Oceanbus.se! Nicht nur Bus, sondern auch Boot! Das war genau das richtige für uns Yachties, das wollten wir machen. Kurz die Freunde gefragt, dann online gebucht und bezahlt: 1280 SEK. Der einzige Haken: Startpunkt des Busses ist Stora
Teatern, knapp vier Kilometer entfernt vom Stena-Kai. Aber andererseits hatten wir auch drei Stunden Zeit, um dahin zu kommen. Wir waren dann sooo pünktlich da, dass wir uns noch ein Cafe suchen konnten. Das stellte sich als weniger einfach raus als erwartet. Letztendlich landeten wir im Bar el Guiri, einem spanischen Restaurant, wo eine nette Bedienung uns Kaffee und Tee servierte.
So gestärkt gingen wir zum Bus. Dort wurden wir nicht nur freundlich sondern geradezu fröhlich empfangen. Eine wirklich lustige, entspannte Truppe an Leuten, die ihren Job offenbar gern machten. Und so war dann auch die Standrundfahrt: Kurzweilig, informativ, mit Musik, schwedisch, englisch, ein klein wenig Deutsch und sogar spanisch, denn wir hatten eine spanischer Reisegruppe mit dabei. Wir fuhren vorbei an Denkmälern und alten Gebäuden und irgendwann kam der große Moment: Mit einer kleinen Ansage fuhren wir hinein in den Göta älv. Und im Gegensatz zu dem Bus, den wir noch an Bord im Wasser fahrend beobachten konnten, fuhren wir richtig lange durchs Wasser und uns wurde noch einiges erklärt. Doch, diese Standrundfahrt war das
Geld wirklich wert. Und für den Nebel konnten die ja wirklich nix 🙂
Erst wollten wir für den Rückweg zur Fähre ein Taxi nehmen, aber nachdem wir uns im Hardrock Cafe gestärkt hatten (Mit dem Satz „Germans like Cookies“ stellte man uns ein Glas Kekse auf den Tisch) schafften wir auch den Rückweg allein. Aber auch hier hatten wir ja Zeit genug. Wir konnten sogar noch eine halbe Stunde ruhen, bevor wir uns zum Ablegen wieder an Deck trafen. Eigentlich wollten wir uns anschliessend nur um eine weitere schöne Tischreservierung fürs Abendessen kümmern, aber wir blieben gleich da und gönnten uns das umfangreiche Büffet in aller Genüßlichkeit. Den Abend liessen wir dann wieder beim Musikquiz und ein paar Bierchen und Tanz ausklingen. Und weil wir so lernfähig sind, machten wir auch mehr Punkte als am Abend zuvor… gewonnen hatten wir aber trotzdem nicht.
Vorm Zu-Bett-gehen ging ich noch allein aufs Deck. Es war so leer dort, obwohl es sehr milde Luft war. Und die Ostsee war glatt wie
ein Ententeich. Ich blickte lange Zeit über die Reling in die Wellen, die durch den Rumpf zur Seite aufgeworfen wurden und sog die Ruhe, die Frische und die Weite in mich auf. Anschliessend ging ich auch auf die Kabine. Es war schon fast zu ruhig, im Bett spürte man gar nicht, dass man nicht in einem Hotel sondern auf einer Fähre war. Nur dass man kein Fenster aufmachen konnte… am nächsten Morgen gab es dann wieder ein tolles Frühstück und je mehr wir uns Kiel näherten, desto kräftiger setzte sich auch die Sonne durch. Herrlich! Die Rückfahrt mit der Bahn war fast schon unspektakulär, auch wenn die Strecke zwischen Kiel und Hamburg nun wegen Baustelle gesperrt war und wir mit der S3 zum Hamburger Hauptbahnhof fahren mussten… Umwege erhöhen die Ortskenntnis 🙂 Gegen halb drei am Sonntag waren wir dann wieder daheim.
Wie sag ich so gern? Ein Wochenende wie eine Woche Urlaub!
Schöner Bericht. Irgendwann muss ich da auch mal hin. Grüße.
Am besten bei nicht ganz so glattem Wetter, damit man merkt, das man auf einem Schiff ist 🙂