Noch immer bin ich dabei, an Bord der Swantje dieses und jenes fertig zu machen. Grundsätzlich könnte sie schon ins Wasser, denn das Unterwasserschiff ist schon fertig. Aber der Rumpf muss noch poliert werden. Das wollte Angela die Tage machen. Ich mach in der Zeit alles andere, was wir uns so vorgenommen hatten.
Der Echolot-Geber ist ja schon eingebaut. Das Anzeigegerät mittlerweile auch. Da habe ich auch Fotos von gemacht, seht ihr dann später. Jetzt habe ich ein paar andere Sachen für euch. Wenn man sich oben das Beitragsbild anschaut, dann könnte man auf den ersten Blick meinen, das sind so was ähnliches wie Knöpfe. Aber nein 🙂 Es geht um den Heckkorb, den habe ich aus zwei Gründen modifiziert.
Denn wenn wir bald im Süden unterwegs sein werden, dann werden wir auch einige Male „römisch-katholisch“ anlegen: Mit dem Heck zur Pier und nach vorn den Anker raus oder an einer Mooring-Leine. Und dann wollen wir auch einigermassen angenehm von Bord gehen können. Und dann immer über den Heckkorb klettern, das wäre doch auch doof, wir sind ja keine 20 mehr… also grübelte ich etwas nach und der Schlossermeister in mir hatte eine simple Idee: Wir setzen das eine Rohr etwas tiefer! Das schreibt und liest sich hier so einfach und es ist auch schon fertig:
Vermutlich kann man es auf Anhieb nicht gut erkennen, zumal ja auch noch die Maststütze verbaut ist. Aber das waagerechte Rohr, dass da unter dem „goldenen“ Streifen der Flagge verläuft, das saß ursprünglich gute 30cm höher. Ungefähr auf Höhe von Konrads Kopf. Auf der im Bild rechten Seite sitzt auch die Badeleiter. Die kann man gerade nicht sehen, weil sie runtergeklappt ist. Zur Befestigung des Rohres da unten habe ich T-Verbinder aus Edelstahl gekauft. Das sind echt tolle und simple Dinger, die werden angeschraubt. Davor bzw. vor dem Bohren hatte ich mich zunächst gedrückt, denn Edelstahl ist immer so eine Sache. Weil es so zäh ist, werden Bohrer schnell stumpf oder brechen gar ab und es ist oft eine Quälerei, die Löcher dort rein zu bekommen. Aber schweissen wollte ich das nicht. Neulich gab es bei Lidl ein Bohrerset im Angebot, das nahm ich mit. Und nun

im Nachhinein kann ich sagen: Gute Wahl! Mit diesen Bohrern konnte ich die Löcher wirklich problemlos bohren! Und meine Akkubohrmaschine hat sich auch bestens bewährt, der Akku hielt die ganze Zeit durch. Ich befestigte die T-Verbinder so, dass ich eine M5 Schraube ganz durchstecken konnte und dann mit einer Mutter festziehen. Je zwei Schrauben pro Seite. Ach, was war ich froh, dass das so schön ging. Vorher, das Rohr oben raustrennen, ging nicht ganz so einfach wie erwartet. Die Maststütze war im Weg, ich konnte nicht alles „einfach“ mit der Trennscheibe durchschneiden. Also schnitt ich von beiden Seiten so weit ich konnte und am nächsten Tag brachte ich eine Handsäge und ein nagelneues Sägeblatt mit. Und auch das manuelle Durchsägen ging viel besser, als ich befürchtete. Nun hatte ich aber auf beiden Seiten die offenen Rohre, weil ich ja das Stück rausgenommen hatte. Und nun kommen die Knöpfe ins Spiel: Das sind nämlich Endkappen, die ich selbst konstruierte (brauchte ich doch auch für die Leiter seinerzeit). Aber ich fügte noch die beiden Löcher hinzu. Die sind dafür da, damit man zwischen diesen nun offenen Bereich eine Leine spannen kann. Die ausgedruckten Kappen habe ich noch grundiert und dann mit grauem Sika ins Rohr gesetzt. Das wird einiges aushalten (hoffe ich).
Und dann gibt es ja noch einen zweiten Grund, ausser dem Anlegen mit dem Heck: Wenn wir irgendwo ankern und ins Beiboot steigen wollen oder schwimmen gehen, dann mussten wir auch immer über den Heckkorb. Also auch hier eine kleine Erleichterung für uns…. ich will übrigens auch noch zwei Fenderbretter fertigen, die auch als Gangway verwendet werden können. Angela war ja schon rund Mallorca segeln und wies darauf hin, dass der Abstand zur Mauer schon beachtlich sein kann. Aber über die Fenderbretter werde ich sicher noch separat berichten 😉
Und mit den Klappen bin ich auch ein Stückchen weiter gekommen: Nachdem ich bei Amazon ein Winkelbohrfutter bestellt hatte, weil meine Akkubohrmaschine ja gar nicht senkrecht in die Schapp-Öffnungen passt, konnte ich auch an die Montage gehen. Das war eine gewisse Herausforderung: Ich musste die Klappen in die Öffnung stellen und ausrichten. Aber dann konnte ich die Löcher für die Scharniere nicht anzeichnen, die waren ja „innen“. Also versuchte ich, mir die Position zu merken. Zur Probe bohrte ich dann nur ein Loch, schraubte fest und prüfte. Das funktionierte ganz gut. Leider hatte ich bei der ganzen Konstruktion ein kleines Detail übersehen: Es wäre schon sinnvoll, wenn man die Klappen ganz nach unten klappen kann. Dazu muss das Scharnier aber ein gewisses Stück nach außen gesetzt werden. Nun war der Deckel unten aber nicht mehr bündig. Das könnte ich nur korrigieren, indem ich die Scharniere höher setze, aber dazu hätte ich die Klappen… nee, das bleibt jetzt so. Funktion vor Optik, und sooo scheisse sieht es gar nicht aus 😉
Aber eine Klappe muss ich noch nachbessern, weil irgendwas schief ist: die obere rechte Ecke schlägt gegen den Rahmen. Da nehme ich vier Millimeter weg. Und ich muss noch kleine Anschlagswinkel konstruieren, ausdrucken und dann anbauen, sonst klappern die Klappen… da musste ich auch etwas drüber nachdenken, denn so simpel, wie die Lösung aussieht, war der Weg dahin nicht: So ein Anschlag muss an der richtigen Position sitzen, damit er wirksam ist. Bei einer Tür könnte man diese einfach schliessen und an der Position einen (Bleistift)Strich machen oder direkt ranhalten: Dort muss der Anschlag hin. Aber auch hier wieder: Drinnen im Schapp hockt keiner, der das anzeichnen kann. Deswegen das Langloch. Ich muss nur die ungefähre Position finden und mache dann die Feineinstellung über das Langloch. Die Teile sind mittlerweile auch gedruckt. Eigentlich muss ich den 3D-Drucker mit an Bord nehmen. Der ist so unglaublich nützlich!
So nach und nach kriege ich eine Baustelle nach der anderen fertig. Was an wirklich wichtigen Punkten noch fehlt: Um den Herd möchte ich Topfhalter oder Schlingerleisten bauen, damit man auch unterwegs einigermassen gefahrlos kochen kann. Und die Heizung muss ich noch ausbauen. Dort ist der Lüfter defekt. Ersatz ist hier schon vorhanden… „nur noch eben…“.
Ich überlege auch noch, ein Leesegel für die Salonkoje zu bauen. Denn in die Hundekoje werden wir vermutlich Dinge stauen, dass hat sich damals schon auf Slocum bewährt. Und wenn wir einen längeren Schlag machen, dann ist das Schlafen im Vorschiff vielleicht nicht immer die ideale Entscheidung, wenn nicht gerade glatte See herrscht. Da bietet sich die lange Bank im Salon an. Damit man dort aber nicht runterkullert, wenn das Schiff rollt, muss an die offene Seite irgendwas hin, das einen hält: Ein Leesegel. Da kriege ich bestimmt was hin. Aber erstmal die anderen Baustellen fertig machen, nicht ALLES gleichzeitig… und ins Wasser wollen wir ja auch noch irgendwann.