Der Zweiflammen-Gasherd auf der Swantje ist nicht kardanisch aufgehängt sondern fest installiert. Wenn man den dann auf See benutzen will, dann finden wir es besser, wenn da eine Art kleine Reling drum rum ist, damit der Topf auch auf dem Herd bleibt. Und da ich Schlosser bin, habe ich auch gleich einige gute Ideen gehabt.

Aber ich habe alle anderen Ideen verworfen und mich für die klassische, bewährte Lösung entschieden: Rundstahl zu beiden Seiten des Herdes. Ich machte mir erst konkrete Gedanken und anschliessend eine Skizze auf der Rückseite eines Kassenbons, weil ich auf die Schnelle keinen anderen Zettel finden konnte… ich muss mir echt mal einen Notizblock als Brustbeutel besorgen.

Also besorgte ich 8mm Edelstahl und einige passende Stellringe. Ausmessen und zurechtschneiden ist schnell gemacht. Es muss auch noch ein Ende 90 Grad abgewinkelt werden, das geht relativ gut im Schraubstock und einem soliden Hammer.


Nun fehlt noch das Gewinde an den Enden, um dort eine Mutter drauf zu bekommen. Einen Gewindeschneidsatz habe ich noch da. Aber das alte Eisen hinterliess nicht mal Biss-Spuren im Werkstoff, obwohl ich schon eine ordentliche Fase angeschliffen hatte. Statt mich länger damit zu quälen fuhr ich nach Hornbach und holte ein neues M8-Gewindeschneideisen. Diese Investition von 6,50 Euro hat sich echt mal gelohnt! Erst schön gerade ansetzen, dann den ersten Gewindegang hinkriegen und dann weiterschneiden. Das ging so wunderbar, ich hätte das Gewinde wohl etliche Zentimeter weiterschneiden können. Aber ich brauchte ja nur 10mm 🙂

Damit waren also die Längsteile soweit fertiggestellt. Darauf wollte ich gerne verschiebbare Halter haben, die dann für den seitlichen Halt sorgen. Ich schnitt und bog die Reststücke der vormals Meterlangen Rundeisen zurecht und musste sie dann noch an die Stellringe schweissen:

Um es „richtig“ stabil zu machen, hätte ich drei Stellringe nebeneinander platzieren müssen oder mir noch eine andere Lösung ausdenken (ein dickes Stück Flachstahl mit 8mm durchbohren o.ä.). Aber da sollen ja keine Kilos dran hängen, die sollen nur seitlichen Halt geben. Also muss die schmale Stoßkante als Schweissfläche reichen. Ich habs ja von beiden Seiten geschweisst. Sicherheitshalber habe ich die Schweissstellen noch mit grauem Primer grundiert, weil ich nicht sicher bin, wie gut meine Edelstahlelektroden sind. Nicht, dass das später schlimm rostet oder so. Jetzt muss das alles an Bord noch montiert werden.
Heute Nachmittag fuhr ich zum Boot und passte alles an. Kleine Änderungen an den Maßen waren noch notwendig, und daraufhin musste ich Gewinde nachschneiden. Also noch mal wieder nach Hause mit dem Krams, fertig machen und wieder los. Da war es schon halb sieben Abends. Aber ich wollte das unbedingt noch fertig machen, also bin ich wieder hin und habe das dann endlich montiert. Und das ging dann auch endlich fast wie erwartet. Ich hatte das vorher alles schön anhand unseres großen Kochtopfes angepasst, aber zum Glück hatte ich noch die Eingebung, noch mal unten in den Topfschrank zu gucken und die Pfanne rauszuholen. Die ist nämlich etwas breiter als der Topf: 24cm. Das wäre ja sonst doof gewesen, wenn die Bratpfanne nicht mehr auf den Herd passt….
Nun bohrte ich beherzt die restlichen Bohrungen und fast wäre die ein oder andere Stange zu kurz gewesen. Das kommt davon, wenn man frei Schnauze ablängt, statt ordentlich anzuzeichnen. Aber es passt noch alles, wenn es auch nicht mehr ganz so industriell gerade ist… naja: Form follows function.

So sieht das fertig aus. Das ist doch okay? Ich muss noch für die Stellringe der Seitenhalter andere Schrauben besorgen und dort müssen dann Flügel dran, damit man das mit den Fingern festziehen und lösen kann. Aber das ist Kleinkram. Der Vorteil mit den Stangen über der Abdeckung: Man kommt nicht so schnell in Verlegenheit, dort irgendwas abzulegen, was man später wieder wegräumen muss, weil man kochen will 🙂

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