Nein, man muss nicht dran reiben: In meinem „anderen“ Blog erwähne ich öfter mal Sturmlampen und dort kann man lesen, wie toll ich die finde (Klick). Natürlich haben wir auch eine an Bord, die war sogar schon bei der Übernahme der Slocum da.

Ich konnte bisher immer widerstehen, aber letztes Jahr ging es nicht anders: Ich  kaufte eine von diesen Nachbauten, wo eine LED-Lampe eingebaut ist. Eigentlich wollte ich sowas „aus Prinzip“ nie haben, aber diese hier brauchte keine Batterien sondern sie kann per USB aufgeladen werden, und darauf stehe ich fast genauso wie auf Sturmlampen. Außerdem war die sooo günstig! Ein pfiffiges Detail: Dort, wo sonst der Einfüllstutzen ist, sitzt der Schalter, mit dem man das Licht auch dimmen kann. Fast wie in echt! Und taugt die nun was? Ich erzähl mal schnell:

Letztes Jahr zum Saison-Ende holten wir unsere Slocum wieder über die diversen Stationen zurück nach Oldenburg. Eine Station ist wie immer Elsfleth. Nun war es so, dass wir erst Sonntag dort ankamen und planten, das Boot eine Woche dort liegen zu lassen, um den Rest des Weges, die Hunte, schön gemütlich angehen zu können. Der gute alte Jan am Elsflether Stadthafen lebt zwar leider nicht mehr, aber wer ihn kennenlernen durfte: Er bestand nicht nur darauf, dass der Außenlieger immer ein Ankerlicht gesetzt hat, er wies auch bei jeder Gelegenheit darauf hin und notierte das auch handschriftlich auf dem Zahlungsbeleg.

Und ganz unrecht hat er damit auch nicht: Man darf dort zu dritt im Päckchen liegen und dann ist das äußere Boot schon ein ganzes Stück in der Hunte. Und dort fahren durchaus Binnenschiffe hin und her!
Nun hat die Slocum zwar ein Ankerlicht oben im Mast, aber das ist hier nicht besonders sinnvoll, es sollte eher etwas in Relinghöhe an der Außenseite sein. Und da kam ich schnell auf die LED-Sturmlampe. Es war zwar noch heller Nachmittag, aber da wir nach Hause wollten (oder mussten), tüdelte ich die Lampe an die Reling, schaltete sie schon an und dimmte auf „Leuchtet gerade noch“, in der Annahme, dass das hoffentlich bis über die Nacht durchleuchten wird. Morgen wollten wir so wie so noch mal herkommen und dann kann man ja gucken.
Ich war am nächsten Tag da und weiss auch gar nicht mehr, was ich alles so an Bord machte und fummelte. Die Lampe hatte ich jedenfalls vollkommen verdrängt. Erst als wir am Freitag wieder beim Boot waren und ich mich über den komischen verknoteten Tampen an der Reling wunderte, da fiel es mir wieder ein: Mönsch, das Ankerlicht, son Mist! Offensichtlich ist uns kein Binnenschiffer bei Nacht und Nebel in die Seite gedonnert, aber dennoch ärgerte ich mich über mich selbst, solch ein wichtiges Detail vergessen zu haben.

Doch, o Wunder: Ich brauchte mir gar keine Gedanken zu machen. Als ich die Lampe abtüdelte und ins Cockpit schwang, da sah ich: Die brannte noch immer! Sechs Tage am Stück, draussen, ganz allein! Ich war wirklich schwer beeindruckt, so eine Ausdauer hätte ich nie im Leben erwartet. Und vermutlich haben die Konstrukteure dieser Lampe gar nicht darauf geachtet, sie besonders Wasserdicht zu bekommen, doch die klassische Feuerhand-Bauart sorgt scheinbar dafür, dass kein Wasser von oben reinlaufen kann.

Ich habe sie dann gleich an USB zum Laden gesteckt, denn pfiffigerweise hat der Laderegler für meine Solarpanele auch zwei USB-Buchsen und den Regler hatte ich gleich neben dem Niedergang geschraubt. Wie gesagt, ich stehe auf USB. Wenn es sinnvoll wäre, würde ich das ganze Boot auf 5V und USB umrüsten 🙂

Die Wunderlampe

2 Replies to “Die Wunderlampe”

    1. Ich hätte mich mehr über das Kommentar gefreut, wenn da nicht der Link auf die Taschenlampen-Webseite gewesen wäre…

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