Andere müssen auf den Kran warten, wir auf den Treckerfahrer. Corona-bedingt sind bei uns im OYC aktuell nur drei Personen berufen, Treckerfahrer und Windenwart zu sein. Diese drei bekamen wohl eine Hygiene-Einweisung, damit keinen beim Slippen was passiert. Vorweg: Bis heute sind alle Teilnehmer Symptomfrei.

Gegen 11:30 war am Samstag in Oldenburg Hochwasser angesagt. Mein Treckerfahrer meinte, wir könnten schon zwei Stunden eher rein. OK, kein Problem. Die Slocum wurde aus der Halle gezogen und vor die Slip-Rampe geschoben. Das sind keine 80m Fahrweg. Dann wurde das Windenseil bereit gelegt, die Trailerlenker tüdelten ihre Lenkseile an die Deichsel, Angela und ich kletterten an Bord und los gings: Der Windenwart drückte seinen Knopf und langsam rollte der Trailer samt Boot die Rampe runter. Die Lenker sorgen dafür, dass der Trailer nicht schief über die Rampe rollt, denn dort ist nur begrenzt Platz. Mehr Leute braucht man auch nicht zum Slippen: Einer an der Winde, zwei an den Seilen und natürlich einer an Bord.
Nun waren wir am unteren Ende der Rampe, aber schwammen noch nicht auf. Da ich große LKW-Gummireifen drauf habe, liess die Winde noch etwas Seil und wir rumpelten nen Meter über den Huntegrund. Da schwamm zumindest das Heck auf. Leider gab das einer seitlichen Bugstütze den Rest. Die konnte das ganze Gewicht nicht tragen und brach ab. Für das Boot ist das nicht schlimm, wir stehen mit dem Kiel auf dem Trailer. Aber ich konnte ja nicht sehen, was wo abgebrochen ist und ich wollte nicht riskieren, dass beim rückwärtsfahren sich ein Rohr in den Rumpf bohrt oder dergleichen… Phantasie hat man ja. Aber wir mussten eh warten, denn es lief nicht viel Wasser auf. 9:40 waren wir auf der Rampe und erst 10 nach 10 schwammen wir vollständig. Der Motor lief da bereits einige Zeit (und sprang übrigens schön an nach der langen Ruhezeit. Hat aber auch feines neues Öl bekommen…). Problemlos kamen wir rückwärts am Steg-Ponton vorbei und sind dann bei bestem Sonnenschein erstmal Richtung Schleusenvorhafen gefahren, in Ruhe eine Runde gedreht und haben dann am Steg, Innenseite, angelegt. Und das ging ganz gut, trotz Winterpause 🙂

Zurück bei der Rampe – alles fertig: Trailer wurde schon weggefahren, und der Treckerfahrer war auch nicht mehr da. Weil es noch dauerte, bis der nächste ins Wasser ging, wo ich dann die Lenkleinen halten sollte, sind wir erstmal wieder an Bord und haben geputzt. Angela innen und ich aussen das Deck. Das war nötig! Was man sich da im Winter für einen Dreck hinlatscht, unglaublich!

Und das ist sooo herrlich, dass Boot wieder im Wasser zu haben. Wenn dann alle Polster etc. wieder an ihrem Platz sind, dann sieht es wieder wohnlich und schiffig aus! Und im nächsten Beitrag erzähle ich dann vom Maststellen am Sonntag.

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