Staande Mastroute. Ich werde mich kurz fassen und später mal einen eigenen, vermutlich sehr ausführlichen Bericht über diese Route schreiben. Hier unser erster Abschnitt:
Heute morgen sind wir gegen 10:00 in Delfzijl gestartet. Ich war mir nicht ganz sicher wegen der „Zeesluis“, weil ich nirgends Informationen fand bzgl. Tal oder Berg, Hubhöhe, Stangen etc. Angela fragte den Hafenmeister: „Alles ganz einfach, das wird eine schöne Tour für euch“.
Na, dann fahren wir mal los. Mit der Schleuse fing es wirklich gut an: Sie war offen, Licht war grün und einer war drin und wartete. Ich fuhr auch rein, machten vorne Links an der Leiter fest. An der Mittelklampe hat das eigentlich schon gereicht.
Danach freie Fahrt bis nach Groningen, die Brücken sollten „wie von Geisterhand“ öffnen. Taten sie auch fast. Die fünfte und letzte Brücke vor Groningen verpassten wir um 4 Minuten: Es war kurz nach 14:00 Uhr. Das ist eine Eisenbahnbrücke und macht alle halbe Stunde auf. Kein Problem, eben rechts ran und 30 Minuten warten. Derweil kamen weitere Sportboote von hinten auf und so bildeten wir einen kleinen Konvoi durch Groningen.
Wer dort noch nicht auf eigenem Kiel durchgefahren ist: Mannmann, da ist was los auf dem Wasser! Kleine und große Boote munter durcheinander, aber alle entspannt und ohne Panik. Also verhielten wir uns genau so 🙂
Spannend war es, die Slocum vor den Brücken langsam ran zu führen. Aber sie lässt sich prima steuern, egal wie langsam, solange sie nicht rückwärts fahren muss! Dann fuhren wir um die nächste Ecke und an der Museumsbrücke brannte kein Licht. Weder Rot noch Grün. Hm, und nun? Wir fuhren ratlos einen Kreis, trafen einen anderen Segler von Lollipop aus dem Hooksmeer und auf einmal machte die Brücke doch auf. Wir also durch. Und wieder war Schluss. Wir mussten so lange warten, dass wir links ran fuhren und an einem Poller (und einer Laterne) festmachten. Bald erfuhren wir: Der macht Mittag, um 18:00 Uhr solls weiter gehen. Aha, es war nun mittlerweile 15:54 Uhr. Also kochte ich uns erstmal Essen und liessen es uns schmecken.
Irgendwann hiess es: Joa, halb sieben gehts weiter. Damit würden wir nie die restlichen Brücken in Groningen schaffen. -> Nur die Ruhe, wir sind in NL, alles kein Problem. Es ging wirklich weiter, wir waren nun vier Boote und in der Tat schafften wir die nächsten sieben Brücken fast ohne anzuhalten in einem Rutsch. Und dann öffnete sich auch noch die kleine Brücke in einem kleinen Nebenkanal, wo ich schon fast dachte, ich wäre falsch. Aber alle anderen fuhren mir hinterher und die Brücke ging auf Grün. Also durch und mutig um die Ecke:
Da ist er, der Jachthaven Reitdiep, wo wir nun an einem schönen Platz liegen und ein Bierchen geniessen.