Ein Wochenend-Törn

29.07. bis 31.07.

Endlich Freitag, endlich an Bord! Wir wollen mit der Kristin und ihrer Crew zu den Inseln raus.

Weil die Schleuse in Hooksiel defekt ist, schleust sie nur eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass man zusätzlich zur Tidenberechnung auch noch auf Schleusenzeiten achten muss! Wir wollen ja nach Wangerooge. Also schleusen wir Freitag Nachmittag schon raus. Später gibt es keine Schleusung und früh genug am nächsten Tag leider auch nicht. Wir segeln mit Swantje und Kristin Richtung WHV.

Swantje
Kristin

Toller Wind, etwas Welle, schöner Segel-Nachmittag! Dann geht es zurück in den Schleusen-Vorhafen. Dort wollten wir eigentlich noch ein Fischbrötchen, aber da wir an einen großen Fischer-Boot fest gemacht haben, kommen wir nicht an die Spundwand-Leiter ran! Dann gibt es eben auf Swantje Abendbrot zu viert, mit Anlegebier.

Leider kommt noch ein unangenehmer Schwell in den Hafen, sodass die Nacht etwas unruhig wird. Aber wir sind ja immer glücklich, wenn wir an Bord sein können und somit werden wir am nächsten Morgen mit Sonnenschein und glatter See belohnt!

Auf geht’s nach Wangerooge! Über Schillig schweben eine Menge Drachen, aus Horumersiel kommt das Fährschiff raus, sehr ruhig und beschaulich bisher heute alles…

Auf dem Prickenweg sind Holger und ich kurz abgelenkt und übersehen doch glatt eine Pricke! Diese nehmen wir dann auch noch auf der falschen Seite! Aber es geht alles gut, es ist nahe Hochwasser und die Wassertiefe reicht. Das hätte auch schief gehen können!

Das Wetter ist so angenehm, dass wir das erste mal in diesem Jahr in kurzer Hose und T-Shirt segeln können 🙂

Pünktlich zu Hochwasser kommen wir auf Wangerooge an. Der Hafen ist voll, aber ein einziger Platz am Steg ist noch frei. Holger fährt ran und wir machen fest. Kristin geht längsseits. Die Sonne scheint und wir genießen ein Anlege-Bier. Was für eine angenehme Überfahrt!

Der Nachmittag vergeht mit Faulenzen und Insel-Feeling genießen. Abends haben wir einen Tisch im Kreta reserviert. Mit unseren neuen Bord-Rollern sind wir schnell da.

Das Essen ist wieder lecker und wir werden mit Nachtisch und Ouzo verwöhnt.

Der Abend klingt an Bord aus.

Am nächsten Morgen ist der Himmel grau, aber die Temperaturen sind noch angenehm. Wir frühstücken, lesen noch ein wenig und dann wird es im Hafen unruhig. Die ersten legen ab. Wenn man über zwei Wattenhochs muss oder möchte, legt man eben schon etwas eher ab. Aber jedes Mal muss ich mich zurück nehmen, um Holger nicht zu überreden auch schon abzulegen… Wenn man durchs Watt zurück nach Hooksiel möchte, fährt man 2 Stunden vor Hochwasser Wangerooge los. Das passt genau! Und zurück dauert es auch nur 3 Stunden statt 5. Klingt unglaublich, ist aber so. Wir haben also gegen 12:15 Uhr abgelegt (also eigentlich auch zu früh). Da sich das Päckchen hinter uns schon aufgelöst hatte, war das Ablegen für Holger ganz einfach. Die Kristin hatte sich schon vorher an den frei gewordenen Platz am Steg verholt. Wir winkten den beiden Urlaubern noch mal zu. Sie bleiben noch eine Nacht länger auf der Insel.

Swantje verlässt Wangerooge

Auf dem Prickenweg ist schon gut was los. Es kommen uns Boote entgegen und wir werden von einigen Motorbooten überholt. Am Ostanleger ankert ein Plattbodenschiff. Das sieht sehr gemütlich aus! Aber wir müssen zurück, ich muss ja Montag zur Arbeit…

Zwischendurch zeigt unser Echolot nichts mehr an, aber wir fahren uns nicht fest. Das Vorsegel haben wir ausgerollt und kommen prima voran. Am Ende von Minsener Oog kürzen die anderen Boote ab und folgen nicht mehr dem Prickenweg. Das wäre für uns auch eine tolle Zeitersparnis! Wir überlegen kurz, checken die Seekarte und fragen einen Entgegenkommer, welche Tiefe er hatte. Zwei Meter! Ruft er rüber. Also los, ein kleines Wagnis, aber es regnet nun ziemlich ungemütlich und wir können auch nur mit Motorunterstützung segeln. Und es klappt! Wassertiefe reicht, wir fahren längs des Fahrwassers der Jade und kommen gut voran. Pünktlich zur 15:00 Uhr Schleusung sind wir im Vorhafen. Alle wartenden Boote fahren gesittet in die Schleuse, es beginnt stärker zu regnen. Am Liegeplatz angekommen regnet es inzwischen Bindfäden, aber es ist so gut wie kein Wind. Swantje rutscht leise in ihre Box. Wieder muss sie eine Woche auf uns warten müssen… Da die Klamotten alle nass sind, entschließt Holger sich, noch eine Nacht an Bord zu bleiben. Er wird bis morgen alles gelüftet und getrocknet haben, während ich nach Hause fahre. Unser schöner Wochenend-Törn ist zu Ende.

Fischer in der blauen Balje

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