Ein durch den Mai-Feiertag verlängertes Wochenende und dazu attraktive Wetteraussichten? Das weckt den Tatendrang eines Seglers! Angelas Idee war, einmal außen rum nach Spiekeroog zu segeln und dann an den Folgetagen innen zurück nach Hooksiel.

Freitag Abend fuhren wir zum Boot. Ablegen wollten wir nicht mehr, aber wir hatten uns ausgerechnet, dass wir schön die 10:00 Uhr-Schleuse nehmen können, um dann mit dem ablaufenden Wasser die Jade rauszusegeln. Bei Minsener Oog würde irgendwann nach Eins Niedrigwasser sein und wir würden das dann auflaufende Wasser für die spätere Passage des Seegatts nutzen. Dazwischen, so die weitere Idee, schönes Segeln, wenn wir auch auf der Jade kreuzen müssen. Das Bild oben zeigt unseren Plan.
Und in der Tat konnten wir auf der Jade prima segeln und machten auch gute Fahrt (durchaus 7 Knoten). Die Story mit den Segellatten verschweige ich mal lieber… son Mist. Aber wir konnten das Groß setzen und wir rollten auch das Vorsegel raus. Weil wir wussten, dass einige Wenden auf uns zukommen würden, nahmen wir die innere Fock statt der äußeren Genua. Passte schon, es war ja genug Wind da. Mittlerweile hatten wir auch ein Reff im Groß. Nicht unbedingt weil es musste, sondern um das mal wieder gemacht zu haben. Und

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die Idee war auch ganz gut, denn ich musste noch einige Leinen klarieren. Wir segelten dann etwas aufrechter, aber keineswegs langsamer. Es war alles toll, sogar die Sonne schien, aber oben kam doch ganz schön Dünung rein. Nicht schlimm, aber eben auch nicht toll. Wir guckten uns an. Durch den anhaltenden Nordwind würde draußen auch ordentlich Welle sein. Haben wir da Bock drauf? Nö! Wir fuhren weiter, bis die Tide kippte und beschlossen als neues Ziel kurzerhand den Nassauhafen. Wir dachten erst an Horumersiel, aber das war uns zu nah und ankern, aufs Wasser warten und innen durch nach Wangerooge hatten wir auch keine Lust. Erstmal segeln! Den weg die Jade hoch kreuzten wir etwas vor dem Wind und weil der echt mal achterlich kam, nahmen wir das Vorsegel weg. Nur mit Groß machten wir erst vier Knoten Fahrt, aber die Tide schob immer mehr! Die Halsen klappten auch ganz gut, wir machten das richtig mit Kommando Rund achtern! und so. Leider sahen wir keinen Schweinswal. Ob Habecks Gasschiff die nicht doch vertrieben hat?

Insgesamt segelten wir gut 33 Seemeilen. Das wäre die gleiche Strecke nach Spiekeroog gewesen. Aber Wilhelmshaven ist auch immer schön! Am nächsten Tag, bei ca. 0 bis 1 Bft Wind, also Flaute, fuhren wir ganz sinnig im Standgas mit dem ablaufenden Wasser zurück nach Hooksiel. Gegen 11 Uhr legten wir ab und hatten für die 10 Meilen drei Stunden Zeit. Die nächste Schleusung ist um 14 Uhr. Der Strom schob uns und wir hatten geradezu Langeweile im Cockpit, der PiPi steuerte brav. Ich spielte Gitarre, las in meinem Buch, wir knabberten Bockwürstchen und benutzten Sonnencreme. Beim Gasterminal querten wir das Fahrwasser, ohne mehr Drehzahl zu geben. So fuhren wir rein optisch direkt aufs Gasschiff zu, die Tide würde uns aber daran vorbei schieben, direkt zur Tonne H3. In der Ansteuerung zum Vorhafen hatten wir noch 1,1m Wasser unterm Kiel, da sollte man schon etwas exakter steuern. Haben wir auch. Im Hafen, den wir um 13:12 Uhr erreichten, warteten schon einige Boote, alle guten Plätze waren belegt. Aber ganz vorne lag ein Motorboot an einem Kutter und hatte Fender draußen. Dort fragten wir höflich und gingen längsseits.

Jetzt warteten wir, bis es zwei wurde, um zu schleusen und dann beginnt eine andere Story, mit der wir natürlich nicht gerechnet hatten. Die schreibe ich in einem extra Artikel. Aber: Eigentlich war es ein schönes Segelwochenende…

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