U23 – man hangelt sich so durch

Tag 4
Gestern Abend (Donnerstag) haben wir die Entscheidung getroffen, den Urlaub ohne Echolot fortzusetzen. Das wird spannend… Der erste Plan lautete: nach Oldenburg fahren und Boot tauschen – Zum Glück haben wir das nicht gemacht! Wie wir später erfuhren, ist die Eisenbahn-Brücke in Oldenburg mal wieder außer Betrieb!!) Morgens um 08:15 in WHV gestartet mit Ziel Wangerooge. Mit schönem Wind und ohne Regen bis Minsener Oog gesegelt. Dort in den Prickenweg eingebogen und das Echolot funktionierte wieder!! Vorher auf der Jade hatte es noch wirre Tiefenangaben gemacht, jetzt war alles korrekt! Holger hatte etwas an den Einstellungen gespielt… Der Weg durchs Watt zog sich in die Länge. Wind auf die Nase und irgendwie schmuddeliges Wetter. Unser Anleger am Steg war dagegen hervorragend und vorbildlich. Somit hellte sich unsere Stimmung auf. Die kleinen Optis segelten im Hafen herum, immer mehr Segler kamen rein und die Sonne ließ sich blicken! Endlich im Urlaub angekommen?

Tag 5
Ausgeschlafen! Sonne scheint, Wasser geht, schön ruhig heute Morgen im Hafen. Nur vom Anleger hört man geschäftiges Treiben…

Ein Vereinskamerad kommt vorbei und wir schnacken kurz. Dann geht es los nach Spiekeroog. Es sind bereits einige vor uns gestartet, mit uns legen zwei ab und es werden sicher noch ein, zwei Boote folgen. So ist das hier auf den Inseln. Man hängt von den Gezeiten ab!
Wir setzen im Hafen das Großsegel und fahren raus in das Seegatt. Es schaukelt ein wenig, Schwell vom Wind der vergangenen Tage. Dann kommen wir an der Ostseite Spiekeroogs vorbei. Seehunde tummeln sich im Wasser und blicken uns hinterher. Wangerooge liegt im Sonnenschein, so schön hier! Der Prickenweg ist relativ kurz. Aber es liegen noch die Wintertonnen aus. Diese schwimmen zum Teil unter der Wasseroberfläche, was nur noch kleine rote Röhrchen zeigen läßt. Das ist verwirrend… Außerdem bemerkt Holger mitten im Prickenweg, dass er das Echolot ja reseted hat, somit wissen wir gar nicht, welche Tiefe es uns genau zeigt! Das wäre ja auch komisch, wenn am Hoch noch 1,40 unter unserem Kiel wäre😂
Im Hafen liegt bereits der Vereinskamerad aus Wangerooge. Er kennt sich hier bestens aus und hat eine Abkürzung durchs Watt genommen. Das Anlegebier schmeckt im Sonnenschein. Dann schlendere ich zum Kaufmann, der leider vor meiner Nase schließt. Zum Glück gibt es hier noch einen „Feinkost-Laden“, das geht zur Not auch, ist aber noch teurer! Es gewittert auf unserem kurzen Weg in den Ort. Holger hat keine Jacke mit und rennt im Sauseschritt zum Lokal.
Abendessen serviert man uns im Sir Georg Pub, Inselburger und Kilkenny. Sehr gut!

Man sieht den Kalkröhrenwurm aus dem Hooksmeer am Rumpf!

Tag 6
Morgens ist genug Zeit zum ausschlafen, gemütlich frühstücken, einkaufen und Karten und Wetter studieren. Es ist schon toll, wie präzise dieses herannahende Mega-Tief für Anfang nächster Woche jetzt schon vorhergesagt wird. Man sitzt bei Sonnenschein und lauem Wind auf dem Boot und kann es nicht glauben… gegen späten Mittag verlassen wir unseren Liegeplatz auf Spiekeroog und ziehen bereits im Hafen das Groß hoch. Es geht die lange Prickenzufahrt raus und Richtung Gatt. Viele Schiffe sind mit uns auf dem selben Weg! Aber was ist das? Die Rot-Grün-Rote Tonne ist nicht da! Andere Boote scheinen ähnlich verwirrt wie wir… ein Segler fährt ganz raus zur nächsten grünen Tonne, der nächste merkt, dass er zu weit aufs Flach gerät und fährt im Zick-Zack-Kurs die rote Tonne an. Hätten wir mal die BfS-Nachrichten besser studiert! Aber alles geht gut. Es sind moderate Winde und wir segeln (mit Motorunterstützung) durch das Langeooger Wattfahrwasser. Kaum Seegang und viele Seehunde an der Ostspitze Langeoogs.

Der Hafen zeigt sich bald mit seiner imposanten Kaimauer. Die Einfahrt ist breit und man folgt den Pricken bis zum Yachthafen. Wir finden einen Liegeplatz in Nähe des Deiches. Der Wind kann nicht in unser Schiff wehen. Alles wird schon für den nahenden Sturm gesichert.
Holger geht uns anmelden und ich klariere auf. Schön hier, Sonne scheint!

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