Samstag, der 14.09.2024, war ein Kombi-Tag: Es fand der letzte Lauf der Hooksail-Regatta statt, am Abend sollte die Regatta-Fete samt Grillen, Siegerehrung usw. stattfinden und ganz nebenbei hatte Angela Geburtstag 🙂
Also fuhren wir schon Freitag Abend zur Swantje und genossen noch die Sommerliche Restwärme. Wir ersparten es uns, das Boot für die Regatta etwas zu erleichtern, aber im Nachhinein war das doof: Gudrun lag aufgerollt quer vor dem Mast, in der Hundekoje lag der Gennacker im Sack und daneben Boris, das SUP von Angela mit Paddel und Pumpe. Das alles schleppten wir Sonntag ins Auto, weil ja eh das Saison-Ende naht. Hätten wir das nicht eher machen können? Dazu später mehr.
Unsere Startzeit war 12:40 Uhr. Wir hielten dem Reflex stand, schon um 11 Uhr zu schleusen. Dann müssten wir halb elf los. Was sollten wir so lange draußen rumdümpeln? Nein, ich machte uns fein Frühstück mit Kerze und gekochtem Ei und lecker Brötchen und so und als wir mit allem fertig waren, da machten wir uns bereit und legten ab. Es war so gegen zehn nach elf. Unsere Vermutung ging auf: Wie auf einer Ameisenstrasse fuhren schon einige Segler Richtung Schleuse, wir reihten uns ein. Die Schleuse war schon auf, wir fuhren als fünftes Boot rein. In der Schleuse war noch eine kleine Überraschung: Die Wasserschutzpolizei. Darüber schreibe ich einen separaten kleinen Artikel, damit das hier nicht zu lang wird.
Draußen setzten wir erstmal das Groß und dümpelten in der Nähe der Startlinie rum, bis es so weit war. Immer wieder spannend: Erst hat man sooo viel Zeit und dann fehlt die entscheidende Minute, um pünktlich über die Linie zu fahren. Natürlich kam der böige Wind genau von vorn. Also war die erste Bahn eine Kreuz. Da das Wasser ablief, hoffte ich, das Stück mit drei Schlägen zu schaffen: Den ersten von der H3 Richtung Land, weil das Wasser noch einigermassen hoch war und man vielleicht ein, zwei Bootslängen bis zur Wende warten konnte. Das hat auch gut geklappt, aber sicherheitshalber wendeten wir auf der 5m-Linie. Den nächsten Schlag machten wir bis nahe ans Muschelfeld ran. Damit konnten wir nach der Wende so weit raus, dass wir die erste Tonne cool rundeten. Bis hier hin waren wir bis über 6kn schnell! Auf der kurzen Bahn bis zur nächsten Tonne kann man gut „nach innen“ vorhalten, weil das Wasser uns ja noch schiebt und dann eng rum (für Angela wars fast zu eng, aber was soll passieren?). Nun waren wir auf der Gegenbahn, der Wind kam geeeenau achterlich und aus 13 bis 17 Knoten wurden nur noch 5 bis 9 Kn scheinbarer Wind. Wir fuhren Schmetterling und Angela durfte aufs Vorschiff, um mit dem Bootshaken die Genua „auszubaumen“. Trotzdem kamen wir kaum über 3 Knoten.
Nun kam endlich die grüne Tonne. Ich konnte es gar nicht erwarten, diese bald zu runden, weil wir dann wieder einen „vernünftigen“ Kurs segeln konnten. Die Rollerei vorm Wind war nervig, weil von letzter Nacht noch ein steter Schwell aus der Deutschen Bucht reingerollt kam. Jetzt hielten wir wieder auf die H3 zu und mussten erneut ordentlich vorhalten, um vom Strom nicht vorbei gedrückt zu werden (einigen Yachten passierte das und die mussten mühsam ein paar Meter Höhe gewinnen, zwei Wenden fahren usw.). Wir hatten knapp anderthalb Stunden für diese erste Runde benötigt. Neulich, bei Ostwind sind wir mal einfach so ums Feld gesegelt und schafften das locker in einer Stunde…
Heute war die Regatta für knapp drei Stunden angesetzt, also: Los, nochmal rum! Jetzt war der Wind etwas böiger, aber wir meisterten die Kreuz ganz gut. Spätestens jetzt fragte ich mich, warum wir das Schlauchi vorne nicht vorher von Bord geschafft hatten. So quer vorm Mast war es bestimmt keine Hilfe, um Höhe zu laufen. Was hätte ich für 5 Grad mehr gegeben! Kurze Zeit saß Angela sogar auf der hohen Kante.
Naja, wir hatten nun ein neues Ziel: Mit bei der Regatta fuhr auch ein schönes, weißes Plattbodenschiff. DIE wollten wir auf keinen Fall vor uns lassen 🙂
Doch die hatten nicht mal die Seitenschwerter bemüht. So war es schon erstaunlich, dass die es überhaupt die Bahn hoch schafften. So segelten wir wacker die zweite Runde, kamen noch mal um die H3 und machten noch zwei Schläge, bis es dann 15:30 Uhr und Regatta-Ende war. Nun ging es sinnig zur Schleuse. Und schön ist: Obwohl der Vorhafen voll mit Booten war, ging es überaus geordnet in die Schleuse. Es dauerte auch bis kurz vor fünf, bis wir an unserem Liegeplatz waren.
Doch, unterm Strich waren wir zufrieden und gönnten uns ein Anlegebierchen. Weil noch etwas Zeit war und wir rechschaffen müde, hauten wir uns noch für ne halbe Stunde in die Koje. Dann ging ich duschen, machte mich Landfein und nun kam „nur noch“ der schöne Abend mit der Regatta-Feier und leckerer Bratwurst. Das hat der WSV Hooksiel echt raus!
Wir haben übrigens das typische Gesamtziel absolut erreicht: Nicht letzter werden!