Manchmal hat man so Ideen… mir kam diese hier: Im Winter durchs Watt. Meine Gedanken dazu veröffentlichte ich im Segeln-Forum und erhielt dort natürlich auch Antworten. Hier zeige ich euch einen chronologischen, gekürzten Ausschnitt:

19.10.2024 (Da war Victor noch im Wasser 😉 )
Ich habe ja neben unserer schönen Swantje, die nun in der Halle steht und dort überwintert, noch eine Fam. Die ist zwar relativ ungepflegt, aber dicht und funktional. Leider habe ich die noch nie aufgeriggt. Mast, Stage, Wanten und Segel sind aber dabei und ganz so kompliziert ist das ja nicht.
Wir haben dieses Jahr mit der Swantje ziemlich genau 1000sm gemacht, aber irgendwie bin ich noch nicht ausgesegelt. Da ich Ende November noch ne Woche Urlaub habe, schwirren nun wilde Ideen in meinem Kopf rum: Ich könnte doch die Fam nehmen und aufriggen und wenn nix fehlt oder arg defekt ist, dann könnte ich in der Woche doch noch mal durchs Watt…? So Dulcibella-mässig mehr oder weniger quer rüber (wo mans darf!), gucken, wie die Priele bei NW aussehen und ansonsten das Revier und die Ruhe geniessen und durchaus mal nen Schlag segeln.

Hat das schon mal jemand von euch gemacht? Mir ist klar, dass das nicht besonders warm sein wird, aber mit „richtigem“ Frost rechne ich da eigentlich noch nicht. Und ich schreibe das hier eigentlich auch nur, um mit euch ein wenig darüber zu plaudern. Aus- oder einreden braucht mir das keiner, das entscheide ich dann doch alleine :winking_face:

So, dann mal Feuer frei: Haut eure Kommentare, Meinungen, Warnungen und tolle Ideen gerne raus. :segeln:

 

Darauf hin kamen ein paar Gedanken anderer Foren-Mitglieder:
Finde ich eine gute Idee. Aber nichts für mich, friere schon bei dem Gedanken
– Ich würde Ende November eine Woche nach Fuerteventura verschwinden statt auf einer alten Fam im Watt zu frieren wo es kaum hell ist den ganzen Tag, grau, Nieselregen
Besorge dir billige Neoprenhandschuhe in 3mm oder so zur normalen Bekleidung. Mit kalten, nassen Händen freut man sich drüber, wenn man mit Festmachern oder so gespielt hat und dann los muss
– Im November in einem Boot ohne Heizung und Isolierung eine Woche ins Watt. Und mit etwas Pech sitzt man davon mehrere Tage wegen Sturm fest. Muss man mögen.
Also das Wasser ist mit 13 Grad wärmer als im Frühling. Probiers doch mal, könnte sehr gemütlich sein.
(und weitere)

Am 20.10. ging ich auf einige Antworten ein (kann sein, dass oben nicht alle Fragen dazu vorhanden sind):
Oh, habe ich und ich weiss schon: Das wird scheisse. Und ich werde fluchen. Aber ansonsten nix, was mich abschreckt :winking_face: Wie sagte Tina Uebel? Wenn es kalt wird, dann friert man halt….

In der Tat besitze ich ein paar Segelhandschuhe, die ich noch nie benutzt habe. Die liegen noch auf der Swantje im, tja, Handschuhfach und an die habe ich sogar schon bei der „Planung“ dran gedacht.

Ich bin bescheiden: Wie bei Remarques reicht mir „warm und reichlich“. Ich habe kein Problem, zum Frühstück eine Dose Eintopf zu essen. Kartuschengaskocher ist vorhanden. Und ich muss bei Hunger auch nicht auf Tageszeiten achten: Ich esse gern, wenn ich Hunger habe und nicht erst, wenn die Uhr „Middach“ sagt.

Wie sagte Johannes Erdmann so schön: Ich habe kein Problem, stundenlang aufs Wasser zu starren. Und ganz nebenbei habe ich nen Stapel Bücher, die ich noch lesen will (Memo an mich: Licht mitnehmen!)

Ja. Aber „zwischen den Inseln“ ist man doch immer etwas geschützter, außerdem ist die Fam durchaus etwas seetauglicher als ein Floß. Und wenn nix wär, dann wär das ja auch nix :winking_face:

Es folgenden wieder einige Antworten und es entbrandte eine kleine Diskussion, wie man das Boot heizen könnte…
Ich finde die Idee sehr cool. Stirnlampe, Kartuschenkocher und dicker Schlafsack. Könnte ein tolles Abenteuer geben.
– Wenn du einen Kartuschenkocher mitnimmst, nimm auch einen alten Backstein mit. Kein Scherz. Heize den auf dem Kocher ordentlich durch. Der gibt lange wärme ab und kann dann wenn er etwas abgekühlt ist auch mit in den Schlafsack.
Den Stein kann er lieber zuhause lassen, und dafür einen schlichten Wasserkessel und eine Wärmflasche mitnehmen, das ist in jeder Hinsicht besser. Die meisten Menschen denken so ein Stein speichert doch viel mehr Wärme als eine Wärmflasche. Das ist aber nicht so, zumindest nicht wenn man den Stein nicht gefährlich heiß macht. (es folgte eine Wärmemengenberechnung)
(usw.)
– Ist das Boot denn sonst klar, was die Ausrüstung angeht? Oder räuberst du es einfach von Swantje?
Geil. Der neue „Wärmflaschen und Stein Thread“.  Worum ging es hier nochmal??
– Coole Idee! Wenn du es etwas relaxter und abwechslungsreicher haben willst, dann Trailer, die Fam nach Holland ans Ijsselmeer. Dort haben fast alle Häfen auf. Die Sani auch und Strom gibt es in der Regel auch in jedem Hafen.

– Einfach machen! Würde mal zusehen, dass du bis zum Törn noch irgendeine Art von Cockpitzelt auftreibst, dann kannst du die nassen Sachen außerhalb der Kajüte lagern. Dadutch hast du rin deutluch trockeneres Raumklima im Boot. Ohne würde ich nicht losfahren. Als Heizung funktioniert auch eine Petroleumlampe unter dem Eingang, die gibt reichlich Strahlungswärme ab und die Abgase können entweichen.

Wieder ging ich auf einiges ein:
Kurz am Rande: Von meinen CO-Erfahrungen habt ihr sicher gelesen…
Ich besitze drei Taschenwärmer, die per USB geladen werden und wirklich sehr erstaunlich lange halten (Stuuuunden). Es käme noch eine fette Batterie mit an Bord.
Da ich jahrelanger Eigner diverser Boote war und bin, hab ich gefühlt eh alles doppelt rumliegen. Vom Anker über nen Garmin-Plotter bis zum, äh, Zeisinghalter. Zwei Baueimer würde ich mir noch besorgen, für „so Sachen“.
Nee. Ich will ins Watt, ich will die Priele bei NW sehen und hören. Ich will gar nicht in die Häfen. Und ich will nicht nach NL, ich will wenn dann ins Watt.
(Art von Cockpitzelt) Ja, da lässt sich bestimmt was improvisieren.
(Petroleumlampe hinhängen) Gute Idee!

Bis heute (28.11.) ist einiges passiert, aber losgesegelt bin ich noch nicht. Aber ich erzähle demnächst, wie es weiter geht 🙂

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