Irgendwann letztes Wochenende hatten wir uns überlegt, dass die Swantje am 30.04. ins Wasser kann: Wir hatten alle Unterwasserarbeiten fertig, der Rumpf war poliert und die Tide passte. Das sprachen wir mit ein paar Club-Kameraden ab und informierten – ganz wichtig! – den Hallenwart sowie einen Windenwart und nen Treckerfahrer.

Die letzten beiden Positionen machte Jörg für uns in Personalunion. Wir haben im Verein einige Windenwarte und etliche Treckerfahrer und mit so ziemlich jedem sind wir schon mal ins Wasser gegangen oder wieder raus. Aber Jörg ist ein guter Freund, und man mit ihm (und anderen) kann man sowas wie „Boot ins Wasser“ ohne Gemecker, Stress, laute Worte usw. machen: Jeder macht einfach, was nötig ist und es läuft.
Es hatte sich sogar noch ein Kamerad gemeldet, der noch vor uns in Wasser wollte: Das Motorboot von Bernd hat viel weniger Tiefgang als wir und sein Trailer ist auch sehr flach. Wir halfen mit. Als er im Wasser war und an den Steg fuhr, da holten wir seinen Trailer wieder hoch, schoben ihn an die Seite und dann war Swantje dran: Weil es mit Manpower viel einfacher geht als mit Treckerkurbelei, packten alle an und mit Schieben und Drücken rollte der Trailer „eben schnell“ dahin, wo wir wollten. Da ich extra für die Tage Urlaub genommen hatte, konnte ich vorher schon einen Kanister Diesel besorgen und in den Tank füllen, ausserdem den Trailer abbocken. Denn jedes Jahr zum Winter, wenn Boot und Trailer an seinem Platz stehen, dann hole ich den großen Wagenheber, wuchte das Boot einige Zentimeter höher und stelle Böcke unter. So werden Reifen und Radlager geschont.
Heute habe ich also alles wieder auf die Räder gestellt. Und so schoben wir die Swantje in die Hunte. Ich hatte unseren Sohn Thor mit an Bord, als wir die Slipbahn runter liefen. Und er hat das alles auch sehr gut gemacht. Das lief alles so wie so dermassen Reibungslos ab, dass es fast schon Langweilig war. Sobald das Heck im Wasser war, startete Thor den Motor und ich goss Wasser in den Seefilter, weil die Pumpe sich schwertut, wenn sie das Kühlwasser „trocken“ ansaugen soll. So kam dann das Kühlwasser ausm Auspuff, der Motor schnurrte wie die Nähmaschine einer Katze und alles war gut. Ganz ehrlich: Ich habe das auch nicht anders erwartet. Der Motor ist super in Schuss.
Vorher hatten wir schon unsere Stegwartin gefragt, an welchen Platz wir wohl liegen könnten und wegen unseres Tiefganges bekamen wir einen Platz recht weit hinten am Steg. Gut so. Da ist Abends noch Sonne!
Angela lief dann den Steg entlang und machte Fotos, wir tuckerten zufrieden in tiefes Wasser und hätten wohl noch bis Amsterdam so weiter fahren können. Ganz nebenbei festgestellt: Das neue Echolot liefert sinnvolle Werte. Klasse, also beim Einbau und Verkabeln nicht viel falsch gemacht.

Der Clou an der ganzen Sache: Als wir das mit Jörg besprachen und noch Andreas von der Obadja dabei war, da sagten wir uns: „Hey, der 30.04., da können wir doch gleich am Steg in den Mai tanzen!“.
Eigentlich hatten wir nur die Idee, am Steg noch eben bei der untergehenden Sonne gemeinsam ein Bierchen zu trinken. Angela schrieb das dann in ihren WA-Status.
Es dauerte nicht lange, da hatte sich das so weit rumgesprochen, dass das sogar Kameraden wussten, die den Status von Angela gar nicht kennen. Und dann kam es so, dass ich an Bord eines Schlauchbootes noch schnell eine Birke besorgte, die wir am Steg mit Wimpeln schmückten. Später saßen wir dann mit ca. 20 Leuten auf dem Steg, hatten Bier und Chips und Radieschen etc. und einen sehr schönen Abend!
Und Mai hin und her: Es ist immer wieder schön, wenn man weiss, dass das eigene schwimmt und dicht ist 🙂

2 Replies to “Swimt!”

  1. Besonders ist doch aber vor allem irgendwie das ihr das Boot in diesem Jahr nicht wieder i aus dem Wasser holt. Oder bin ich da zu Rührselig?

    1. Ich weiss, was du meinst, aber Rührselig ist nicht das passende Wort… und wir haben ja schon mal ein Boot über Winter im Wasser gelassen. Besonders ist, dass sie dieses Jahr nicht einfach an ihrem üblichen Liegeplatz auf uns und das Wochenende warten wird sondern sie wird unser Zuhause für über ein Jahr….

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