Angela
30.06.2021
Gestern, bei dem Gewitter, entschieden wir uns für einen weiteren Tag in Stralsund. Wir wollen das schlechte Wetter aussitzen, noch Besorgungen machen, Boot putzen und ins Ozeaneum. Das Einkaufen mittags war anstrengend. Die Stadt ist voller Menschen und die Geschäfte sind eng… außerdem war es wieder wahnsinnig schwül. Das Ozeaneum wollte ganz corona-conform, dass man sich draußen einen Zeitblock bucht mit dem Handy… leider versagte die Technik und wir durften doch an der Kasse zahlen. Der Eintritt ist mit 17,- Euro echt teuer… Vieles wird in dunklen Räumen auf beleuchteten Tafeln erklärt, dann auch mit Exponaten ergänzt. Sehr viel davon ist uns schon bekannt. Später kommt ein Teil mit Aquarien, das ist schon interessanter. Zum Schluß ein Teil mit Forschung und ein Film über Wale. Der Film wird in einem hohen Saal gezeigt, in dem Walkörper schweben- in Originalgröße. Man selbst liegt auf Liegen und guckt quasi vom Meeresboden auf die Riesen. Gut gemacht, aber leider wird man am Ausgang gleich von Greenpeace- Leuten abgefangen um zu spenden
🙁
01.07.2021
Immer diese Entscheidungen! Gestern waren wir uns noch ganz sicher, dass wir weiter fahren wollen. Aber am Morgen ist der Wind echt heftig… wir entscheiden uns zu warten bis zur Brücken- Öffnung um 15:20 Uhr. Allerdings könnte es dann schwierig werden, Seedorf im Hellen zu erreichen. Andere Zielhäfen gibt es genug, aber dann wie weiter? Das sind Luxus- Probleme… Gestern dachten wir auch, wir würden jetzt zum Göta- Kanal aufbrechen. Aber eine Stunde später waren wir wieder anderer Meinung: zu viele Schleusen für zu viel Geld und ob die Zeit reicht bis zu meiner Impfung? Schließlich möchten wir auch nicht an Schwedens Küste vorbei hetzen, um dann durch einen Kanal zu fahren?? Wenn man zu viele Optionen hat…
Wir sind also um 15:00 aus Stralsunder Marina raus und durch die Brücke.
Es geht erst mal nach Glewitz, Seedorf, Thiessow und Lohme. Wer weiß, was uns bis dahin noch einfällt? Gestern wurde uns Polen empfohlen!
Und dann gleich wieder Plan geändert und in der Glewitzer Wiek vor Anker gegangen 🙂
Heute sind wir so schnell gesegelt, dass wir zwei oder drei Boote aus dem Brücken- Rudel überholt haben- yeah!
02.07.2021
Die Ankernacht war ruhig, mit Mond und Sternen⭐️
Allerdings saßen wir nur bis 21:00 Uhr draußen- es wurde kühl. Wir sind dann durch den Strelasund, Greifswalder Bodden und Rügenschen Bodden bis nach Seedorf gesegelt. Mal hatten wir 4,5 Knoten manchmal auch über 6 Knoten Fahrt! Das Groß hatten wir gerefft und das Vorsegel häufig nur als kleines Stützsegel ausgerollt, denn der Wind kam meist von Achtern.
Zwischendurch ließ sich auch die Sonne sehen. Im idyllischen Seedorf angekommen, war es schon warm mit einem leichten Wind. Wir bekamen noch mit Glück den letzten freien Tisch vor dem Lokal, das ich schon von meiner Rundtour 2019 in guter Erinnerung hatte!
Also, ich zitiere mal:
„zu viele Schleusen für zu viel Geld und ob die Zeit reicht bis zu meiner Impfung? Schließlich möchten wir auch nicht an Schwedens Küste vorbei hetzen, um dann durch einen Kanal zu fahren??“
Nur Mut, Leute! Das mit dem zuvielen Geld hat sich erledigt. Die Götakanal-Bolaget platziert auf Facebook Sonderangebote. Die haben nämlich keine Yachties mehr, die durch wollen.
Und „nur ein Kanal“? Gut, es gibt Kanalstrecken, aber das meiste sind tolle Seen – der Viken, der Roxen, der Vättern und ganz besonders der Vänern. Da wird nicht getuckert, da wird gesegelt.
Kurz: Ich würd’s machen.
Hallo Mathias,
da wir die Ostsee noch gar nicht kennen, werden wir nun nach Bornholm segeln. Dann geht es in die dänische Südsee. Nach dem Besuch in der Heimat (01.08.) haben wir noch 6 Wochen Ostsee vor uns. Vielleicht nehmen wir uns dann den Göta- Kanal vor? Vielen Dank für deine Fürsprache! Gruß Angela
Hätte da noch einen anderen Vorschlag:
Von Kalmar aus kommt man ratzfatz mit dem Zug nach Oldenburg (in Schweden und Dänemark auch billig), von Nyköping mit RyanAir jeden Dienstag und Donnerstag nach Bremen. Macht euch doch jetzt auf den Weg gen Norden und nutzt später eine dieser Möglichkeiten.
Der Törn bis zum Nordende des Kalmarsundes ist eh etwas nichtssagend. Man sollte da zügig durch. Sehenswert eigentlich nur Hanö, Utklippan und Kalmar. Erst ab Oskarsham geht es richtig los mit Schären.
Wenn ihr wieder in die dänische Südsee zurückfahrt, könnt ihr Ostschweden und den Göta-Kanal knicken.
Hallo Mathias,
das sind interessante Anmerkungen, danke! Erst mal geht es jetzt nach Bornholm. Du wirst hier lesen können, wie wir uns entscheiden 😉 Vielen dank für deine Denkanstöße. Gruß Angela