Sonntag hatten wir ja „eben schnell“ geslippt, Swantje ins Wasser gelassen. Das eigentliche Slippen ging wie erwartet flott und problemlos. Alles davor war etwas aufwendiger.
Wir waren wieder mal die ersten vom Club, die ins Wasser wollten. Leider standen wir nicht – wie vor ein paar Jahren – direkt vor dem Hallentor, sondern etwas eingequetscht an der Seite. Mindestens ein anderes Boot musste aus der Halle, damit wir raus können. Ich hatte Ulli schon vor zwei Wochen informiert und er war pünktlich zur Stelle. Denn wir bewegen im Verein kein Boot, ohne dass der Eigner vor Ort ist (oder er ausdrücklich erlaubt hat, das ohne seine Anwesenheit zu machen).
Nächste Herausforderung: Mein Trailer ist ein Chassis eines LKWs, solide Hinterachse und lenkbare Vorderachse. Besser wäre: Zwei Lenkachsen. Da ich sowas nicht habe, aber der Trailer samt Swantje ziemlich um die Ecke musste, zauberten wir ein wenig: Ein Stück rausziehen, dann den riesigen Rangierwagenheber unter die Hinterachse und die ganze Chose möglichst weit rüber ziehen. Es war echt nicht leicht, aber es waren genug Hände zum helfen vor Ort. Und damit das alles nicht zur Routine verkommt, gab es zwischendurch fette Regenschauer und ein parkendes Auto mitten „aufn Platz“. Ich glaube, Angela hat Fotos von allem gemacht; wird nachgereicht.
Als dann endlich Swantje vor der Sliprampe stand, war der Rest wirklich einfach. Aber es war auch einiges später als ich gehofft hatte. Das seitliche Verholen hatte zu viel Zeit gekostet. Hochwasser war vorbei, das Wasser lief wieder ab. Weiter, nützt ja nix. Normalerweise sind wir immer zu zweit an Bord, wenn es ins Wasser geht, nun habe ich das allein gemacht, weil wir nicht genug Leute waren. Um es kurz zu machen: Ging alles soweit gut. Als das Boot aufschwamm, fuhr ich an den Steg. Das war der Sonntag.
Zwischendurch gab es Kaffee für alle und ein paar Berliner und Muffins und Klönerei. Vereinsleben ist echt eine tolle Sache!
Mein Lieblingsmaststeller hatte erst heute, Dienstag, Zeit. Also habe ich gestern, Montag, nach getaner Arbeit Swantje vom Buschhagen zum Stadthafen überführt. Der reinste Biathlon ohne Schiessen: Mit dem Rad zum Boot, dieses aufs Vorschiff gehievt, im Stadthafen angelegt und mit dem Rad nach Hause. Heute ab 18:00 hatte Peter Zeit und war sogar eine Viertelstunde eher da. Ich hatte derweil schon alles vorbereitet: Die Yacht an den Kran-Ponton verlegt, Antenne und Windsensor montiert, Boot ausgerichtet und einige Tampen gelöst, die das Geraffel um den Mast hielten. Traditionell kam auch noch mein Schwager Stephan zum Helfen.
Um 18:19 Uhr stand der Mast selbstständig, alle Wanten und Stage waren an Ort und Stelle (aber zwei Bolzen fehlten, merkwürdig). Der Kran wurde abgetüdelt, Peter verabschiedete sich, das Boot vom Ponton an den Steg gefahren und dann hatte ich auch irgendwie keinen Elan mehr. Aber in den nächsten Tagen wollen wir noch die Segel anschlagen und dann sind wir Segelklar!
Was ich noch gar nicht erwähnte: Angela hat mit dem WSA telefoniert und so erfahren, dass die Durchfahrt bei der „Brücke“ in Elsfleth für die nächsten 14 Tag frei sein sollte. Also können wir mit stehendem Mast die Hunte abwärts fahren und sind nicht wo anders aufs Maststellen etc. angewiesen. Und vielleicht schaffen wir es am Osterwochenende, die Swantje schon nach Hooksiel zu überführen… irgendwie alles ganz schön knapp.