Hier geht es weiter mit den Dingen, die aus dieser Saison noch nicht erzählt oder gezeigt wurden (Teil 1 ist hier).
Wenn ich mich recht erinnere, schreiben wir hier im Blog nicht besonders oft, was und wie wir an Bord kochen. Dabei koche ich sehr häufig was Nahrhaftes (und nicht selten sogar leckeres) in unserer schönen Pantry! Auf folgendem Bild sieht man, das ich eine ganz besondere Methode für mich ausprobiert hatte:
Das ist so genannte „One Pot Pasta“. Die Kunst, alle Zutaten für das fertige Mahl fast gleichzeitig in einem Topf zu kochen. Das spart Aufwand und Abwasch. Die kleine Herausforderung ist hierbei, die Flüssigkeitsmenge so zu dosieren, dass das am Ende keine Suppe wird, aber auch nicht anbrennt oder ähnliches. Meine Daumenregel: Doppelt so viel Wasser wie Nudeln oder Reis. Also einen halben Liter Flüssigkeit bei 250g „Sättigungsbeilage“. Zunächst werden im Topf Zwiebeln angedünstet, dann je nach Wunsch Fleisch, Wurst o.ä. angebraten und dann alles andere rein und immer schön umrühren. Ggf. behutsam(!) Wasser nachgeben, wenn man merkt, das noch was fehlt. Diese Zubereitungs-Methode ist besonders praktisch, wenn man unterwegs, also bei fahrendem Boot kochen möchte. Bei der Aktion auf dem Foto habe ich noch was gelernt: Der von mir verwendete Topf (eine Kasserole mit diesem praktischen Stielgriff) war etwas zu klein, um das vernünftig umrühren zu können. Und besonders bei Wellengang will man einen höheren Topf! Haben wir zum Glück auch an Bord, muss ich nur verwenden 😉
Auf diesem Bild ist ein Radio versteckt: Das kleine, aber praktische Gerät hatte ein Problem: Erstens wollte das an keiner Stelle im Cockpit sicher stehen und zweitens war der Empfang an den wenigen Stellen, wo es stehen blieb, etwas bescheiden. In diesem Handtuch war es etwas höher gelagert, es funktionierte perfekt! Man musste nur an das innen liegende Radio denken, wenn man die Wäscheklammern irgendwann wieder abnahm…
Hier sieht man eine kleine Werkzeugauswahl, die ich an Bord mitführe und wie es aussieht, wenn ich am werkeln bin. Die Akkubohrmaschine ist prima. Ich habe extra noch nach einer gesucht, die mit 12V arbeitet, so kann ich den Akku zur Not über die Versorgungsbatterien laden. Was man auf dem Bild selbst nicht sieht, nur das Zubehör: Ich habe eine Art Dremel besorgt, der kabellos ist und über USB geladen wird. Tolle Sache! Und hat mir schon oft bei kleineren Schleif- und Bohrarbeiten geholfen. Da fällt mir ein: Ich hatte das gute Teil hier im Blog schon erwähnt: Klick.
Hintergrund der Bastelei auf dem Bild war: Wir haben im Salon der Swantje über der Sitzecke zwei schöne kleine Lampen, die wir gern verwenden, wenn wir dort Abends sitzen. Die Leuchtkörper haben diese Fassung mit den zwei Stiften, ist das G06? Auf jeden Fall fiel mir irgendwann auf, dass die im Betrieb relativ warm werden. Und das bedeutet: Die verbrauchen gut Energie. Und die wiederum ist an Bord ja immer knapp bzw. man sollte schon vernünftig damit haushalten. Deswegen besorgte ich LED-Leuchtkörper, die nur einen Bruchteil der Leistung für das gleiche Licht benötigen. Aber weil diese Birnchen etwas pummeliger sind, konnte ich die nicht einfach wechseln sondern musste sehen, wie ich sie dort reinbekam. Im Grunde war das ganz einfach, weil ja die Fassung passte. Nur die Öffnung im Reflektor musste ich etwas aufweiten, damit die Birne dort durch passt. Da ich so einen dicken Bohrer (ich brauchte mindestens 12mm) nicht an Bord habe, nur ein Set bis 10mm, brachte ich mir einen Stufenbohrer von daheim mit. Sowas ist irre praktisch und der sollte gleich an Bord bleiben. Damit kommen wir zum nächsten Bild:
Der Fachmann wird gleich erkennen: Da habe ich was übersehen. Das Runde dort unten ist der Außendeckel von einer der Lampen, man sieht den Reflektor quasi von innen. Und die Scheibe, die außen vor ist (unten, auf dem Bild nicht sichtbar), die ist eingeklebt. Deswegen kommt der Stufenbohrer nicht weit genug rein, um damit „eben schnell“ die Bohrung zu erweitern. Ich war schon kurz davor, mit einer Minitrennscheibe am Akku-Dremel den Stufenbohrer zu kürzen, damit er passt, aber ich entschied mich dann doch, die Öffnung mit einer Schleifspitze am Dremel etwas langwieriger größer zu machen. Immerhin ist die neue LED-Birne mit auf dem Foto. Die waren übrigens so günstig, dass ich im Zehnerpack kaufen musste… leider gibt es keine weiteren Lampen an Bord, wo die reinpassen 🙁
Dieses Bild ist so ziemlich zum Saisonende gemacht worden. Das war in Elsfleth und ich baute mal wieder „eben schnell“ eine Maststütze für den Bugkorb, wenn der Mast gelegt ist. Ich hatte ein paar Latten mitgenommen und einige diverse Schrauben und Stahlwinkel, damit würde ich schon was geeignetes zusammengebaut bekommen. Und ich hatte ja seit dieser Saison den neuen Werkzeugkoffer, den ich seit dem schon einige Male verwendet hatte. Nun wollte ich eine Latte kürzen und benutzte zum ersten Mal die kleine Säge aus dem Koffer. Leider war die wirklich billig gefertigt. Ich hockte auf Knien am Steg und hatte die Latte noch nicht halb durchgesägt, da wäre ich durch den plötzlichen Freilauf meines Armes fast vorn über ins Wasser gekippt: Der Sägeblatthalter war spontan beim Sägen zerbrochen! Im Grunde ist das ein geschlitzter Gewindebolzen mit einer Rändelmutter zum spannen des Blattes. aber nun… kaputt. Und diesen Bolzen konnte ich nicht mal eben so neu basteln. Verdammt. Ich wollte die Latte aber nun durchsägen, weil ich das abgesägte Stück für meine Konstruktion auch noch benötigte. Was nun, MacGyver? Ich turnte aufs Boot, ins Cockpit, in den Salon und kramte im Werkzeugschapp, bis ich fand, was mir helfen könnte: Takelgarn! Das ist sehr solides Nähgarn, mit dem man z.B. Segel flicken oder Tau-Enden vorm auseinanderbröseln schützen kann (siehe: Takling, ich verwende aber meist Schrumpfschlauch oder Montageband dafür). Ich tüdelte also ein Stück von diesem Garn um das Ende des Sägeblattes, bog den Griff der Säge nach unten, um das Blatt zu spannen und band dann Sägeseitig das Garn schön fest. Der einzige Haken war nun, dass das Sägeblatt seitlich nicht richtig stabilisiert wurde, aber ich hatte ja schon einen angefangenen Sägeschnitt und musste nun die Säge selbst nur schön gerade halten, damit nix verkantet. Als guter Handwerker kriegte ich das hin. Danach machte ich dann das Foto, weil ich vermutete, dass ich darüber vielleicht noch mal erzählen werde 🙂
Zum Abschluss noch ein Bild von unserem Plotter bzw. seines Displays kurz vor Bremerhaven in der Nacht (das war übrigens der hier beschriebene Törn: Klick):
Was man sieht: Zur Linken die Weser und zur Rechten den neuen Hafen. Und, sehr auffällig: Diese ganzen Namenseinblendungen. Was soll denn das? Nun, ich weiß nicht, warum so viele Sportbootfahrer das machen, aber wenn sie in einen Hafen kommen und dort festmachen, dann lassen sie ihr aktives AIS weiterlaufen, obwohl sie ja gar nicht in Fahrt sind. Ist das nicht total bescheuert?
So. Vielleicht hat Angela auch noch ein paar Bilder der Saison, die noch keiner kennt. Geschichten hätten wir dazu bestimmt noch genug zu erzählen!