Angela
17.07.2021
Morgens um 8:00 Uhr verlassen wir unseren schönen Ankerplatz vor Femø.
Es ist stärkerer Wind angesagt und unsere Wasser- und Biervorräte neigen sich dem Ende zu. Der Wind kommt exakt aus der Richtung, wo wir gerne hinwollen. Also suchen wir einen „Zwischenhafen“.
Karrebæksminde soll es sein. Aber auch dorthin ist der Kurs zu hart am Wind für uns, wir kreutzen. Das wird ein hartes Stück Arbeit, bis wir endlich Kurs auf den Hafen nehmen können und ab da geht es mit 6 Knoten! Yeah! Es war eine ruppige Überfahrt, aber schön 🙂 Im Hafen müssen wir noch mal die Box wechseln, weil die erste nur für eine Nacht frei wäre. Beim Box- Wechsel verfängt sich doch der Anker in der Sorgleine- sowas! Endlich am richtigen Liegeplatz geht Holger einkaufen. Es ist so heiss auf einmal! Die Ferienhäuschen um den Hafen schirmen unseren Liegeplatz von dem Wind ab.
Als ich vom duschen zurück komme, füllt Holger schon fleißig den Wassertank auf (der bei uns ja ein Wassersack unter den Bodenbrettern ist). Als ich in unser Bad will, geht die Tür nicht zu! Das Bodenbrett schwimmt auf! Auwei- was ist da passiert? Auch durch betätigen der Wasserpumpe wird es nicht anders, also muss Holger da ran. Der Arme darf, trotz der Hitze, gar nicht verschnaufen! Wir haben ja zum Glück den Druckreiniger mit Pumpe an Bord. Also wird fleißig gelenzt und zusätzlich geschöpft! Für eine Fehler- Prüfung ist es heute zu heiß. Morgen ist auch noch ein Tag… Wir gehen noch ein 2. Mal einkaufen und bestellen einen Tisch im Restaurant vor. Wir haben gelernt aus Klintholm: nur weil um 17:30 Uhr Tische frei sind, ist das noch lange nicht um 19:00 Uhr der Fall!
Abends wird der Wind etwas angenehmer. Es bleibt warm genug, um im Cockpit den Tag abzuschließen.
18.07.2021
Jetzt weht es richtig draußen. Auf der Ostsee sind hohe Wellen mit Schaumkronen (warum muss ich jetzt an Bier denken). Wir gehen noch mal groß einkaufen. Ob wir morgen weiter können?
In dem Kanal am Hafen steht jetzt auch eine gute Welle.
Wir hatten erst geplant, mit dem Schlauchi (Gudrun) etwas in das Gewässer hinter der Klappbrücke zu fahren, aber bei dem Wellengang und Strom hätten wir wohl keine Chance für den Rückweg!
Also schnappe ich mir nachmittags Treta (Bordrad) und drehe eine Runde. Es ist warm, windig und hügelig hier! Aber schöön 🙂
19.07.2021
Heute Morgen herscht reges Treiben im Hafen. Also scheint unser Plan nicht ganz so abwegig. Bevor es los gehen kann, schaut Holger noch mal nach der Bilge. Es steht wieder Wasser drin, aber eindeutig Süßwasser. Die Fußpumpe ist der Übeltäter. Also ab jetzt nur noch Wasser aus dem aufgehängten Duschbeutel 🙁 immerhin besser als ein Loch im Rumpf!
Nach abwägen aller Punkte kommen wir zu dem Schluss, dass wir heute nicht weiter segeln. Wind aus falscher Richtung, Welle aus falscher Richtung: das wollen wir uns und unserem alten Boot nicht antun. Der Tag ist sonnig und windiger als vorhergesagt! Also haben wir richtig entschieden… wir kümmern uns um Treta, die mal ein wenig Pflege braucht, gehen einkaufen und chillen an Bord. Das sollte ja auch zu einer Auszeit gehören, dass man einfach mal alle Fünfe grade sein lässt… abends spielen wir Boccia am Strand. So schön hier 😉