Der Weg von Langeoog bis zum Hafen von Baltrum ist ein kurzer. Mal gerade 6,8sm sind es. Aber es gibt eine kleine Herausforderung: Den Baltrumer Berg.

Gemeint ist natürlich das Wattenhoch „vor“ der Insel. Es ist mit 1,6m Tiefe bei Hochwasser das flachste* im Revier. Und weil wir 1,4m Tiefgang haben, sollte man schon zur rechten Zeit dort sein. Vom Langeooger Hafen bis zum Wattenhoch sind es ziemlich genau 4sm. Die schafft man auch in einer Stunde, nur nicht trödeln gegen das auflaufende Wasser! Wir hatten noch die Herausforderung, dass der Wind auch volle Pulle (5Bft) aus Westen kam, also uns voll auf die Nase. Aber zum Glück gab es nicht viel Schwell. Wenn man sich bei der Fahrt zum Gatt bzw. dran vorbei zum Prickenweg macht, dann kann man etwas näher an Langeoog heran fahren. Dort ist es nicht so tief und es strömt nicht so sehr gegen an. Das bringt schon einige zehntel Knoten.
Zunächst passiert man zwei grüne Tonnen, dann eine grünrotgrüne (das Fahrwasser nach Accumersiel) und weiter kommt die nächste grünrotgrüne, Vom Gatt ins Wattfahrwasser. Dort ist es noch überall tief. Ich schnibbel trotzdem nicht, damit das auflaufende Wasser einen nicht ins Flache schieben kann.  Bald kommen dann rote Tonnen, die man wie gewohnt (bzw. wie bei den Wattenhochs der anderen Inseln) rechts liegen lässt, bis die Pricken beginnen. Wir hatten Anfang/ Mitte August und einige Pricken fehlen schon… aber man findet genug für den richtigen Weg.

Track Langeoog-Baltrum 2023

Dieser Prickenweg schlägt so manchen Haken, da muss man schon aufpassen, keine Kurve zu übersehen. Zum Glück war heute höheres Wasser gemeldet, dann war der Sturm der letzten Tage doch zu was zu gebrauchen (Wir hatten jetzt nie weniger als 80cm Wasser unterm Kiel, das ist üppig). So war die Überquerung für uns – abgesehen vom Gegenwind, Sonne von vorn und Gischt, die schon mal bis ins Cockpit kam – leicht zu bewältigen. Aber: Dieser Prickenweg zieht sich! Der wirkt viel länger als er ist. Vermutlich wegen der vielen Haken und weil er recht weit weg von der Insel verläuft.
Irgendwann kommen wieder rote Tonnen, den folgt man einfach, aber achtet darauf, nicht seitlich vom Wasser verschoben zu werden, da wirds irgendwann flach! Und nicht den Weg in den Hafen schnibbeln. Schön die B10, B8, B6 und besonders die B4 rechts liegen lassen. Dann zum Hafen, an der Mole vorbei und man kann links in den beprickten Hafen einbiegen. Nun bis zum Fähranleger weiter und dann scharf rechts: Da liegen die Stege für die Sportboote. Anlegen, festmachen, Anlegebier trinken, freuen.

Wir haben insgesamt, vom losmachen bis festmachen, ziemlich genau zwei Stunden gebraucht. Das geht vermutlich auch etwas schneller, aber: warum?

Übrigens: Man liest in Revierführern oft was von hartem Sand als Hafengrund und laut Seekarte ist hier bei NW alles trocken. Das ist aber so nicht korrekt. Wir liegen am „Wabbelsteg“ vorne rechts, ein Gästeplatz. Heute war Niedrigwasser -0,1m, es stand vielleicht noch 30cm Wasser rund ums Boot. Und unser Kiel ist allerfeinst im relativ weichen Grund versunken.
Auch im Rest vom Hafenbecken stand immer Wasser zur Mitte hin wie zu erwarten auch mehr.

*das flachste offizielle. Es gibt noch ein paar unbetonnte Wege, die durchaus flacher sind

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