Winter: Was bisher geschah

Tja, geschehen ist nicht viel bisher. Wir haben Mitte Februar 2021, der Schnee ist schon geschmolzen, der Lockdown noch nicht ganz. Das Boot wartet noch in der Halle auf die notwendigen Zuwendungen. Aber auch wenn man nicht werkelt, muss man ja nicht untätig sein, denn das Gehirn arbeitet immer weiter.

Ich war z.B. dabei, mir auszudenken, wie ich ein noch neu zu erwerbendes 100W-Solarpanel am Besten „überm Heck“ befestigen kann, weil es dort am besten von der Sonne bestrahlt werden kann, keine Abschattung bekommt und im Gegenzug uns vielleicht Schatten geben kann. Und in dem Zusammenhang muss man auch über die Verkabelung nachdenken. Dazu sollte man wissen: Ich bin kein Mensch, der durch Backskisten krabbelt, um Strippen etc. zu verlegen. Wenn ich es mache, dann wird es Pfusch, weil ich da üüüüberhaupt kein Bock zu habe. Also beste Idee: Vereinfachen. Eventuell das Kabel „fliegend“ ums Cockpit verlegen, ein paar Kabelstrapse und feddich. Noooch bessere Idee: Ganz weg lassen: Kein neues Panel, keinen Halter ans Heck, keine neuen Kabel. Spart Zeit, Geld und Mühe. Ich habe doch bereits ein 30Watt-Panel an Bord. Das liegt zwar unter der Sprayhood und erzeugt so nicht viel Strom, aber es ist relativ einfach, das Modul außen an die Reling zu befestigen oder so. Und wenn wir mal mehr Strom brauchen, während wir vor Anker liegen? Na, dann lasse ich eben die Maschine laufen, bis die Batterien geladen sind. Diese ganze Aufrüsterei ist doch eh nur ein kommerzieller Technikwahn. Das ist zwar alles irgendwie cool, aber braucht mans wirklich? Wirklichwirklich? Da weiß ich auf Anhieb bessere Ideen, das Geld loszuwerden.

Klar ist das toll (oder besser: finden wir Männer das toll), wenn man irgendwie autark sein kann, aber eigentlich ist das Quatsch. Wir wollen doch nicht wie Boris Herrmann 80 Tage ohne Hafen auf See verbringen. Und zwei bis drei Tage schaffen wir mit Bordmitteln problemlos. Da brauchen wir kein Windrad, Watermaker, KW-Funk, Wetterfax, Reisewaschmaschine und ne Werkbank an Bord. Wenn was fehlt, dann gehen wir Anker-auf und fahren in den nächsten Hafen.
Der nette Nebeneffekt: Mit dieser „Grund“-Einstellung wird die gesamte Reiseplanung viel einfacher, entspannter. Nicht für alles vorsorgen müssen, nicht an alles denken (was man so wie so nicht kann) sondern nur die elementaren Dinge: Das Boot muss Wasserdicht sein, die Maschine muss laufen, der Mast muss stehen. Alles andere ergibt sich. Wir haben einen Spirituskocher, eine sparsame Kühlbox, ein Klo und ca. zweihundert andere kleine „Helferlein“, die schon dann und wann an Bord gewandert sind. Das muss doch reichen.

Sollte es doch noch eine unausweichliche Neuanschaffung geben, so lasse ich euch das natürlich wissen 😉

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