AZ21 der Nord-Ostsee- Kanal

Angela

16.05.2021

Mittags haben wir in Cuxhaven wieder einen Test gemacht. Dieses Mal mussten wir 30 Minuten gehen- bis zum Fischereihafen- um ein ganzes Hafenbecken herum, puh!

Das Testzentrum war in einer alten kleinen Fischhalle aufgebaut- sehr skuril… Aber es hat alles wunderbar geklappt! Zurück an Bord bereiteten wir uns für die Überfahrt nach Brunsbüttel vor. Der Hafenmeister hatte mir- auf Nachfrage- noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben.


Als wir aus dem Hafen ausliefen, hörten wir im Revierfunk eine Warnung über Gewitterböen, bis Stärke 7! Nö, umkehren ist nicht. Wir ließen aber die Segel erst mal unten. Von Süd kamen mit dem Wind dunkle Wolken und eine schwarze Front! Es hat so geschüttet! Holger ging nach unten und machte uns erst mal zwei Sandwiches und Kaffee.

Es hat sich als Gute Sache erwiesen, schon im Hafen eine Kanne mit heißem Wasser aufzufüllen. Dicke Pötte kamen von hinten und vorne. Die neue Fähre Cux- Brunsbüttel überholte uns. Es waren noch andere Segler unterwegs, also machten wir gerade keinen großen Fehler. Der Regen hörte auf und Otterndorf kam Steuerbord quer ab in Sicht. Eigentlich wollten wir das Fahrwasser hier queren. Aber genau an der roten Tonne ankerte die Küstenwache, von hinten schob sich seit ca einer halben Stunde ein dicker Pott näher und von vorn kam auch ein Elbe- Riese… die Küstenwache wollten wir nun nicht direkt auf uns aufmerksam machen!

ganz hinten rechts im Licht: die Küstenwache

Also den Gashebel etwas zurück (immer noch 7 Knoten Fahrt!) und erst mal die dicken Pötte passieren lassen. Um uns rum grollte ein Gewitter und es regnete, aber wir hatten Glück! Wir querten das Fahrwasser und bald kam schon Brunsbüttel in Sicht. Die Schleuse und die Lichtanlage waren gut sichtbar. Der Wartebereich für Sportboote war leer. Wir hatten gehofft, das erste mal nicht alleine zu warten. Brav drehten wir Slocum in den Strom, wackelten auf der Stelle und machten Fender und Leinen klar. Und warteten… es blieb zum Glück trocken. Dann kam noch ein Segler, der wartete einfach vor den Schleusen auf der Elbe. Kann man machen… endlich ging dann das weiße unterbrochene Lichtsignal an. Ab in die Schleuse! Fender hingen zu hoch und der Schwimmsteg war echt weit unten… aber alles lief gut.

Wir wurden nur ca 1,20 m runter geschleust und das Tor ging auf. Kein grünes Licht? Naja, dann los! Links kam auch gleich unser Tagesziel in Sicht: Hafen Brunsbüttel. Sauber angelegt und Anlegeschluck getrunken, im Sonnenschein! Schleswig- Holstein ist nett 🙂 Am Hafen gibt es genau ein Restaurant (und eine Fischbude). Es sah so verlockend aus in der Sonne! Einen frischen Test hatten wir ja auch, also hin da. Auf der großen Außenterrasse war noch Platz. Mit der Luca- App ging alles ganz problemlos. Das erste gezapfte Bier seit Monaten, so lecker!

Die Sonne blieb noch länger bei Slocum und so saßen wir an Deck und bestaunten die dicken Pötte, die in die Schleuse fuhren und heraus kamen.

Endlich im NOK! Ich hab ja nicht mehr dran geglaubt…

17.05.2021

Irgendwas haben wir da falsch verstanden. Duschen ging gestern in S- H auch noch nicht. Was für eine Enttäuschung. Vielleicht hat der Hafenmeister heute morgen gute Nachrichten? Erst mal wird in der Sonne an Deck gefrühstückt! Das war sehr schön: dicke Pötte gucken und Brötchen futtern!

Die Tourist- Info machte uns dann Hoffnung: der Gemeinde- Rat tage gerade wegen der Öffnung der Duschen, um 13:00 Uhr könnte es vielleicht was werden. Nö, keine Dusche… also abgelegt im Regen und ein bisschen geschmollt. Toilette geht, aber duschen wegen Corona nicht?? Unfassbar… Die Fahrt wurde dann ganz gut. Die Sonne kam wieder heraus und ich konnte mir mit Waschschüssel, Litermaß und warmen Wasser aus der Isolierkanne die Haare waschen, schönes Gefühl! Auf dem Kanal war wenig Verkehr, viele Schwäne und viel Grün. Wir hörten Vögel zwitschern und sahen Angler, Spaziergänger, Radler, Fähren und schöne Brücken, sehr angenehm!Dann sind wir in den Gieselau- Kanal abgebogen. „Amazonas von Schleswig- Holstein“ genannt. Sehr idyllisch hier, Vögel zwitschern… und es ist ganz nah an dem Reiterhof, wo ich vor 35 Jahren mein Konfirmationsgeld gelassen habe. Das war so toll dort ❤️

Da außer uns nur 2 weitere Boote an den beiden Stegen liegen, baut Holger unser Outdoor- Badezimmer auf und wir duschen bei 13 Grad Außentemperatur mit lauwarmen Wasser. Das ist sehr erfrischend!

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