Wir wollten ja eigentlich zwei Nächte bei Korshavn ankern, aber wenn Segelwind vorhergesagt wird, dann sollte man den nutzen.

Also haben wir heute schön gefrühstückt, haben den Anker aufgeholt und sind aus der Bucht gefahren. Gleich draußen holten wir das Vorsegel raus und kurze Zeit später entschlossen wir uns, auch das Groß rauszuholen. Und schon ging die Rauschefahrt los: Deutlich über vier Knoten, manchmal blitzte die 5 auf! Aber leider nur bis zur Spitze von Fyns Hoved, denn dort ging unser Kurs erst auf Ost und dann auf Südost: Der Wind kam nun so spitz, das an Segeln nicht zu denken war. Also rollte ich das Vorsegel ein und schmiss die Maschine an. Dann ging ich auf einen Kurs, der bestimmt 30 Grad vom eigentlichen abwich, um etwas Höhe rauszuholen. Dann könnten wir später jedenfalls etwas Segeln. Aber letztendlich dauerte es fast bis Romsö und so richtig Schub gab es erst dahinter, als wir Richtung Kerteminde gehalst haben. Da waren es noch ca. fünf Meilen… aber tolles Segeln! Wäre es die richtige Richtung gewesen, ich hätte bis nach Lohals durchsegeln wollen.

Kerteminde ist schön! Zumal hier die Sonne noch mehr scheint als in Bogense 🙂
Wir fanden mehrere freie Boxen, aber die meisten waren viel zu groß. Die eine, die sollte es sein. Angela und der hilfsbereite Nachbarlieger waren der Meinung: Das passt nicht, zu schmal. Aber das Auge eines Schlossermeisters sieht sowas! Fender hoch und durch: Passt prima! Dazu sind die Pfähle hier angenehm niedrig, den Tampen drüber werfen macht richtig Spaß. So saßen wir erstmal im Cockpit und freuten uns. Angela ging SUPen, ich las mein Buch. Dann gönnten wir uns eine Dusche, Angela kochte lecker Essen und Abends gingen wir noch eine Runde durch den Ort. Da wir morgen weiter wollen, guckten wir eben, wie es hier so aussieht. Man sollte die Orte schon etwas kennenlernen, wo man sich aufhält. Nett und niedlich hier, aber nicht klein.
Morgen soll auch kein kräftiger Wind wehen, aber immerhin aus Nord. Da könnten wir vor dem Wind kreuzen. Mal abwarten, was wirklich kommt.

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