Erinnerung an euch und mich: Hier wird in Kürze ein kleiner Bericht über die Weserparade vom letzten Freitag erscheinen!
Deutscher Schifffahrtstag 2022 in Bremen: Zum Abschluss gab es eine riesige Schiffs-Parade von Bremen bis nach Bremerhaven, währenddessen die Weser für den gesamten Verkehr gesperrt wurde.
Nach dem Wochenende der Maritimen Woche liessen wir die Swantje beim YCHB liegen. Donnerstag Abend sind Wolfgang und ich beim Boot angekommen und haben an Bord übernachtet. Am nächsten Morgen sollte die Parade um 8:30 Uhr starten, sammeln sollte man sich schon so 7:30 – 7:45 Uhr. Wir legten überpünktlich ab, die Alex von Humbold II und die Kogge Ubena von Bremen lagen noch fest drüben am Weserufer. Wir waren so früh dran, dass die Sonne es noch nicht über die Skyline von Bremen geschafft hatte. Wir konnten dann den Sonnenaufgang mitten auf der Weser erleben:
Alle Sportboote sollten sich hinter dem Tonnenleger Nordergründe sammeln. Bei der Mündung zum Europahafen eierten schon zwei MoBos rum, aber wir waren die oberallersten, die auf ihre Warteposition gingen. Und dann mussten wir warten. So ganz langsam fing das ablaufende Wasser an zu strömen und ich musste immer mal den Rückwärtsgang einlegen, um die Position zu halten. Ein sehr kleines Mobo mit nur einer Person drauf tuckerte sogar langsam an uns vorbei. Und dann hörte man überdeutlich von der Nordergründe ein Megaphon: „Hier spricht die Wasserschutzpolizei: An die Sportboote! Auf jeden Fall hinter uns bleiben und nicht vorbei fahren!“ Ich blickte rüber und hob den Arm, um mein Verständnis zu signalisieren, während ich langsam zurück tuckerte. Das kleine Boot reagierte aber überhaupt nicht, bis er namentlich aufgefordert wurde, mal längsseits zu kommen 🙂
Von hinten kamen dann bald die Alex und die Ubena, um sich durchs Feld nach vorne zu schieben. Da hätten die aber ruhig eher aufstehen können…
Wir mussten noch bis 8:50 Uhr an Ort und Stelle warten, bis sich die Großen vorne (u.a. die Atair (als Führungsschiff), Lizzy, Elbe 1 usw.) auch sortiert hatten und es endlich langsam losging. Und es dauerte eine ganze Weile, bis wir die geplanten und über Funk bestätigten 5,5kn durchs Wasser auch wirklich fahren konnten. Aber dann schob die Tide ordentlich mit und über Grund erreichten wir durchaus 8kn.
Der schwache Wind kam achterlich, also rollte ich zumindest das Vorsegel aus. Außer uns war nur noch eine Varianta in der Parade, alle anderen Sportboote waren Motorboote.
Das kleine MoBo Kalle, voll mit jungen Leuten, kam irgendwann näher und das einzige Mädel dort fragte mich, ob es bei uns auf Toilette dürfte. Natürlich! Ich fuhr weiter gerade aus, die kamen langsam näher und sie stieg gewandt rüber. Die Toilette brauchte ich ihr nicht erklären, sie kennt Segelboote… okay. Als Dank warfen sie uns zwei leckere Muffins rüber!
Die Nordergründe drehte irgendwann ab, um sich ganz ans Ende der Parade zu stellen und schmiss ihre Lösch-Pumpen an. Beeindruckend anzusehen!
Vor Bremerhaven angekommen gab es noch eine Vorführung von Hubschrauber und SAR, außerdem wurde die Parade von Marinefliegern überflogen (leider m.M.n. viel zu hoch). Die Sportboote sollten dann gemeinsam mit den „Großen“ wie Alexander Gogel, Kapitän Kruse etc. schleusen. Ich drückte mich gegen 15:15 Uhr gleich mit in die erste Schleusung, obwohl das Motorboot vor mir der Meinung war, die Schleuse wäre schon voll… achwatt, datt geit! Immer schön mitten rein, da muss man sich halt auch mal was trauen. Ging alles gut, die sorgenvollen Gesichter einiger Motorboot-Crews blieb grundlos.
Nach der Anmeldung beim Hafenmeister (wir durften die Nacht kostenlos liegen) wurde uns als Paradeteilnehmer noch ein Danke-Schön überreicht:
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt hatte, aber ggf. nochmal: Alle, die nicht dabei waren, können sich ärgern, denn das wird es die nächsten 20 Jahre vermutlich nicht mehr geben!
Schöne Beschreibung und stimmungsvolle Fotos