AZ21 – You`re in the Eider now!

Heute morgen haben wir es geschafft, eher „als sonst“ aufzustehen. Es war eine ruhige Nacht bei Schreibers Yachtservice. Wie immer haben wir erstmal in Ruhe gefrühstückt. Von 8 bis 9 ist der Hafenmeister da. Dort haben wir für die Nacht bezahlt und gleich noch 20 Liter Diesel geholt. Wenn eine Tankstelle vor Ort ist, sollte man das ausnutzen!

Um kurz nach 9 waren wir dann so weit: Leinen los! Leider war es sehr diesig und regnerisch, wenn auch warm. Also Regenklamotten anziehen. Kurzerhand beschloss ich, dass das da draußen auf dem NOK noch lange kein Nebel war (denn dann hätten wir nicht fahren dürfen) und tuckerten los. Unter Maschine, nicht ganz Vollgas, machen wir um die 4,6 Knoten. Der Plotter zeigte, dass wir um zehn vor eins vor der Giselau-Schleuse wären. Passt doch prima, noch vor der Mittagspause! Haben wir gedacht. Auf dem NOK war richtig was los. Drei Frachter kamen nach und nach von hinten und von vorn kam erst ein riesengroßer und dann noch vier „kleinere“ Pötte. Sogar einige Segler: Einer überholte uns, dafür überholten wir einen anderen… fast schon Action auf dem NOK.

Eine halbe Stunde, bevor wir in den Giselau-Kanal bogen, rief Angela bei der Schleuse an und verkündete unser Begehr, um 12:50 Uhr geschleust zu werden.
„Ja nee, so eine Schleusung dauert einige Zeit und um eins fängt seine Mittagspause an.“
Um 14 Uhr, nach seiner Pause, würde er gern das Tor für uns öffnen. Wir machten also Steuerbord am Steg fest und ich legte mich für eine halbe Stunde aufs Ohr. Und in der Tat: Schon um 13:58 begannen die Tore zu knarren. Wir fuhren in die Schleuse und ich kletterte an Land, um die Schleusengebühr zu bezahlen. So erfuhr ich dann, dass die Gebühren bis Ende des Jahres ausgesetzt sind. Er machte mich aber darauf aufmerksam, dass hinter der Schleuse einige Boote warten, dass sie reinfahren können. Danke für den Tipp! Sieben Boote dümpelten dort. Sogar ein ehemaliges Boot aus dem OYC: Die Maran von Werner! Ich glaube, er hat sie verkauft… an Bord konnte ich ihn nicht erkennen, aber am Heck stand noch OYC 🙂
Das Schleusen beim Giselau-Kanal hat übrigens 12 Minuten gedauert, bei 10cm Tidenhub. Hätte man vielleicht nicht doch…? Was solls.

Die nächste Schleuse, Lexfähre, hat eingeschränkte Öffnungszeiten wegen irgendeiner Baustelle. Aber die ist nicht weit entfernt (ca. 2,4 sm) und wir waren pünktlich um kurz vor drei zur Stelle. Ein Anruf und schon ging die Brücke hoch, als wir um die Ecke kamen. Auch hier ging es ruckzuck, obwohl wir hier fast einen halben Meter runtergeschleust wurden.
Nun kam ein längeres Stück ohne Brücken und Schleusen. 20 Kilometer fuhren wir quasi durch Felder und Wiesen. Hier und da kam mal ein kleiner Bootssteg, eine Tonne und sogar die Sonne schien seit einer Weile wieder prächtig! Und mal gar kein Wind. Dafür fast einen Knoten Gegenstrom. Die Wassertiefe war meistens mindestens 2,5m. Hier und da war es sogar mehrere(!) Meter tief. Aber man muss schon gucken, wo man -besonders in den Kurven – lang fährt, denn es gibt auch flache Zonen, die man nicht immer sofort erkennt. Außerdem mussten wir anfangen zu rechnen: Wo wollen, wo können wir heute Abend liegen? Bis nach Nordfelde schaffen wir es nicht, und dahinter ist sowieso Tidengewässer. Also wurde die nächste Brücke bei Pahlhude, Km46, unser nächster Zielhafen. Im Sommer wird diese bis 19:00 bedient und wir waren um zehn nach sechs da. Der Brückenwärter ist sehr nett! Er hat uns vom Fenster der Brücke auch gleich die Nummer eines freien Gastliegeplatzes genannt. Dort liegen wir jetzt, haben um 18:20 Uhr festgemacht. Mit einer kleinen Unterbrechung waren das über acht Motorstunden… was willste machen. Leider sind die Sanitären Anlagen hier noch nicht fertig (Neubau), dafür haben wir aber auch nur 10 Euro bezahlt.

Wir berieten beim Anlegebier im Cockpit, wie es morgen weiter gehen könnte (davon schreibe ich morgen; mal sehen, was klappt…). Dann machte ich die Essensreste von gestern warm, wir gingen kurz spazieren und nun sitze ich hier und merke, dass ich eigentlich echt müde bin…

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