Der Sailing Cup in Wilhelmshaven (Webseite) ist stets ein schönes Event zum Ende der Saison. Auch dieses Jahr wollten wir dabei sein und Angela hat uns sogar zur Begleitregatta angemeldet. Warum sie dabei meine Mailadresse angegeben hat, das weiß ich nicht 🙂
Auf jeden Fall erhielt ich noch eine Mail, dass wir dem Haftungsausschluß nicht zugestimmt hätten. Also gab ich diese Zustimmung nachträglich per Mail. Dabei fiel mir leider nicht sofort auf, dass Angela auch beim Bootsnamen einen Fehler drin hatte. Na gut, kann man ja noch vor Ort klären und ich bekam noch eine Mail, welche Boote angemeldet wären. Es waren nur 12 Stück, übersichtlich.
Egal, erstmal mussten wir und die Segelyacht da hin kommen und das war gar nicht so einfach, obwohl es von Hooksiel zum Nassauhafen nur zehn Seemeilen sind. Wir wollten auf jeden Fall nicht erst Samstag früh los, sondern schon eher. Da ich Freitag ganz sicher so lange arbeiten müsste, dass ich es auf keinen Fall an Bord und mit durch die Schleuse schaffen würde, schmiedeten wir einen anderen Plan. Wir hatten noch zwei Gäste dabei und Angela würde die Skipperin sein. Sie hat die Savi zwar noch nie „allein“ geführt, aber das schafft sie schon, ich weiss das. Luca kam selbst nach Hooksiel, Imke und Angela fuhren mit unserem Auto zum Boot. Alle trafen sich, luden ihre Sachen an Bord und waren wohl pünktlich um 17:00 Uhr in der Schleuse. Draußen zwar gegen an die Jade hoch, aber bestimmt noch im Hellen ankommen.
Ich fuhr, als ich daheim war und alles fertig hatte, mit Imkes Auto direkt zum Nassauhafen. Dort nahm ich dann die Leinen an, als Angela anlegte und wir machten uns anschliessend noch einen schönen Abend an Bord. Am nächsten Morgen frühstückten wir in aller Ruhe. Laut Segelanweisung sollte die Begleitregatta direkt nach den anderen, um 11:10 Uhr starten. Wir waren knapp zwei einhalb Meilen von der Startlinie entfernt und hatten bestimmt keine Eile. Gegen zehn legten wir in aller Ruhe ab, zogen noch im Hafen die Segel hoch und glitten bei bestem Sonnenschein zum Wartefeld. Dabei fiel uns auf, dass noch gar kein großer Segler auf der Jade zu sehen war. Seltsam, das hatte ich anders erwartet. Dafür sahen wir, wie ein paar Masten von Innen in Richtung Seeschleuse fuhren. Okay, immerhin bewegt sich was.
Alle Sportboote der Begleitregatta sollten sich vorher noch beim Startschiff (MSB Föhr) melden. Das war aber nirgends zu sehen. Um kurz nach 11 funkte ich die Regattaleitung mal an, ob sich wohl der Start verschieben würde…? Ja klar, das mit der Schleuse hat nicht geklappt und nun würde sich alles eine Stunde nach hinten verschieben. Das wird spannend, denn um 18:30 Uhr soll die Siegerehrung sein und wir müssen ja noch zurück und so…. naja, segeln und abwarten. Bald kamen die Schiffe nach und nach aus der Schleuse und verteilten sich auf der Jade. Die Föhr war nicht auszumachen. So konnten wir uns dort nicht melden. Also würden wir die Namensverwechslung später klären müssen. Auf UKW 72, dem abgesprochenen Kanal, herrschte zeitweilig rechtes Durcheinander, aber es war auch lustig, dort zuzuhören.
So segelten wir erst nur mit Großsegel und als es endlich Zeit wurde unter vollen Segeln zur Startlinie, wo wir recht pünktlich ankamen. Um 12:00 Uhr hat die Regatta für uns begonnen, bei tollen Bedingungen mit halben Wind und viel Sonne. Ein schöner Moment war es, als wir feststellten, dass die Savi durchaus mit den anderen Booten mithalten konnte und auch das ein oder andere Boot (es waren sehr viele unterwegs, wohl nicht alle zur Regatta angemeldet, aber trotzdem dabei) hinter sich ließ. Irgendwas machten wir richtig und eine Bavaria läuft wirklich nicht schlecht! Na, fast 10m echte Wasserlinie bei 31 Fuss ist ja schon eine Kunst und muss ja auch andere Vorteile haben als nur viel Raum unter Deck 😉
Zwischendurch hatten wir zum Glück über Funk mitbekommen, dass die Bahn verkürzt wurde und statt der Tonne 38 die Tonne 42 als Wendetonne fungierte. Wir näherten uns gegen 13:36 Uhr und kurz vorher kippte die Tide. Das nun wieder auflaufende Wasser hatte ich unterschätzt und leitete die Wende zu früh ein. Also mussten wir erneut wenden und haben das auch gleich mehrmals vollzogen, bis wir die Tonne endlich korrekt querab hatten. Dieses Rumgegurke an der Wendetonne hat uns locker zehn Minuten gekostet und währenddessen zog innen ein kleinerer Segler, der aber mehr Höhe laufen konnte, an uns vorbei. Wir brauchten fast eine Meile, um ihn wieder zu kassieren. Savi läuft bei halben Wind echt gut 😉
Mit der Tide (statt wie auf dem Hinweg gegen an) machten wir gute Fahrt und kratzten bei dem böigen Wind auch mal an 8 Knoten. So macht das wirklich Spaß! Das Feld der Segler war jetzt schon weit auseinandergezogen und einige von den hinteren „Tallships“ musste schon die Maschine anwerfen, damit sie rechtzeitig zur Seeschleuse kommen würden. Zur Wertung wurde deren Zwischenzeit an der Wendetonne genommen. Wir glitten weiter auf die Ziellinie zu, während der Wind nachließ. Dort lag auch die Föhr, welche an der Linie lauerte und wohl guckte, wer wann rüberfährt. Nun sah ich meine Chance, uns zu melden und das mit dem Namen zu korrigieren. Ich rief die Regattaleitung über Funk. Keine Antwort. Also habe ich etwas gewartet und erneut versucht. Öh, nüschts. Dreimal ist Oldenburger Recht, aber auch dann und auch beim vierten Mal meldete sich die Regattaleitung nicht. Okay. Ich antwortete auf die letzte Mail und gab unsere Zieldurchfahrt und Bootsnamen durch. Es war 14:46 Uhr, eine Stunde vor Regatta-Ende. Später sah ich, dass ich die Mail nicht an die Regattaleitung, sondern an Angela geschickt hatte… mann ey.
Dann waren wir bald schon wieder beim Nassauhafen und legten an. Wir hatten noch genug Zeit, um in Ruhe ein Anlegebierchen zu trinken und uns gegenseitig anzugrinsen. Was für ein schöner Segeltag!
Später gingen wir dann zum Bonte-Kai und waren bei der Siegerehrung anwesend. Leider hat sich keiner die Mühe gemacht, die Namensverwechslung aufzuklären. Dass wir über die Ziellinie fuhren, hatte man offenbar mitbekommen, aber… ach, egal. Im Mittelpunkt waren eh die großen Segler und wir hatten eine tolle Zeit auf der Jade!
Aber wir hätten schon gern eine Urkunde als „Beweis“ gehabt und mich hätte es interessiert, auf welchem Platz wir denn landeten. Das werde ich wohl nie erfahren… nächstes Jahr wird Regatta-Jahr, und zwar mit Swantje!