Ich versuche mal, in aller Kürze über meine Fahrt von Bremerhaven zurück nach Hooksiel zu berichten. Ursprünglich wolle ich ja am 05.05 fahren. Aber dort waren genau zu Niedrigwasser Böen bis 7 aus Nordwest angesagt. Dann fährt man nicht auf der Weser rum.
Also blieb die Swantje bis Himmelfahrt liegen. Dort musste ich dann früh um 5 Uhr – die Tide gab das so vor – rausschleusen und fuhr auf die Weser. Es war Springtide und deswegen strömte es sehr. Ich hatte gleich zu beginn an die 9 Knoten Fahrt und später sogar 10, irre! Die Sonne ging an Steuerbord auf, und es war so gut wie kein Wind. Wie geplant war ich ein klein wenig nach Niedrigwasser vor der Tonne 15, wo ich in die Mittelrinne bzw. Jade rüber wollte. Wie immer lief dort eine starke Dünung rein, was wegen des fehlenden Windes an Bord ziemlich ungemütlich war, da kein Segel stützen konnte. An diesem Tag sollte das Niedrigwasser noch mal einen halben Meter niedriger ausfallen. Das machte den
Weg über den Heinrich-Punkt wieder mal etwas spannender als nötig. Aber auch mein drittes mal dieses Jahr klappte problemlos. Nun war es ungefähr 8:40 Uhr und die Tide schob schon wieder: Ich war nur kurz auf 5 Kn und nun bereits einen Knoten schneller. Dann würde ich die letzten 12 Seemeilen unter zwei Stunden schaffen. Aber die 10 Uhr-Schleuse nicht… naja. Auf der Jade kamen mir immer wieder mal Segler entgegen. Wie schön, die wollten bestimmt nach Wangerooge… für Helgoland hätten sie besser eher starten können 😉 (Spiekeroog wird an diesem Wochenende noch nicht möglich sein, weil die dort Probleme mit den Stegen bzw. mit zwei Pfählen haben).
Ich war mittlerweile sehr müde und Dank Pinnenpiloten und fast freier Jade querte ich das Fahrwasser und stellte mir dann meinen Wecker auf jeweils 5 Minuten, wo ich die Augen zu machte, dann einen Rundblick hielt und wieder die 5 Minuten begann. Das war durchaus etwas erholsam! Kurz vor dem Vorhafen kamen weitere Boote entgegen und an der H3 sah ich, wie sich die Brücke über der Schleuse schloß. Es war 10:23 Uhr. So schnell habe ich den Weg Bhv-Hooksiel noch nie geschafft! Na gut, dann muss ich halt bis nach 11 Uhr ein paar Kreise drehen. In aller Ruhe verteilte ich die Fender und Festmacher und als die Schleuse öffnete kamen mehr Boote da raus als reinpassen (dachte ich). Dafür fuhr ich dann als einziger in die Schleuse und war schon bald auf dem Hooksmeer. Jetzt musste ich nur noch routiniert zum Liegeplatz und anlegen und der Törn war beendet. Auf dem Weg dahin erkannte ich noch die Kairos, sie lag auf einem anderen Liegeplatz als die Jahre davor. Auch Axel erkannte mich von weitem und wir winkten uns ausgiebig zu. Viele Grüße noch mal an euch beide 🙂