Hatten wir schon erwähnt, dass wir keine großen Reisepläne mehr machen wollen? Wir entscheiden nun mehr oder weniger spontan. Und weil sich das von Sönderborg aus anbietet, versuchen wir nun mal „Rund Fünen“.
Dazu müssen wir erstmal wieder los kommen 🙂
Nach zwei Tagen vor Anker in der Dyvig-Bucht ging es nach einem entspannten Frühstück nun weiter, es war ja auch schon 11 Uhr. Die Batterien haben das im Großen und Ganzen gut mitgemacht, aber mangels Sonne konnten die beiden Solarpanele nicht wirklich liefern. Als ich heute morgen ein Panel eine Weile in die Sonne stellte, da ging die Spannung immerhin von 11,9 auf 12,1 Volt… finde ich gut!
Und es war das erste mal, dass ich den Anker nicht mit der Hand bzw. mit der Ankerwinsch ausbrechen konnte. Mann, saß der fest! Ich arretierte die Kette und rief Angela zu, dass sie vor fahren sollte. Danach ging es kinderleicht… und ich war erstmal fix und fertig. Es war ein guter Westwind angesagt und wir wollten nach Norden: Perfekter Halbwind! Weil auch starke Böen angesagt wurden, banden wir noch vor Anker ein Reff ins Groß. Um vor zu greifen: Das hat sich bewährt! Wir segelten zwar mit etwas Lage, aber nicht viel und die Böen hat Slocum dann fein in Speed umgesetzt, wieder zwischendurch über 6 Knoten!
Am Ausgang der Bucht zogen wir das Groß hoch und kurz bevor wir auf unseren neuen Kurs abfielen, rollte ich auch das Vorsegel bis ins erste Reff aus. Der neue Kurs war 20 Grad und ging 10 Meilen weit, also locker zwei Stunden. Das war ein idealer Fall für Andreas, der seinen Job auch wieder prima machte. So konnten wir im Cockpit sitzen und gucken, ich konnte ne Runde pofen und wiedermal segelten wir allerfeinst. Ein paar andere Segler überholten uns, aber die waren länger als wir, also war das in Ordnung… Es blieb auch trocken unterwegs und fast zu bald kam die Einfahrt des Aarö-Sund mit seinen grünen Tonnen.
Noch vor dem Leuchtturm gingen wir in den Wind und nahmen das Groß runter. Wir hätten es auch eine halbe Meile später, vorm Hafen machen können. Aber der Kapitän der Fähre fände es bestimmt doof, wenn wir in seinem Weg rumdümpeln und an den Lappen rumtüdeln 😉
Der Hafen ist relativ eng. Wenn man durch die Einfahrt ist (etwas Strom vom Sund) muss man gleich scharf nach links. Aber dort ist es dann ruhig und es waren auch genug Plätze frei. Wir sind gleich an den hinteren Steg und der nette Däne in der Box neben uns nahm von seinem Boot unsere Leine, weil wir sie nicht über den Luv-Pfahl geworfen bekamen. Er schaffte das im ersten Versuch, was ich mit einem anerkennenden Pfiff lobte. Er grinste nur und sagte „Lucky Luke“, allerdings mit Betonung auf „Lucky“ 🙂
Wir bezahlten am Automaten (100 Kronen günstiger als in Sönderborg) und holten uns einen Burger mit Pommes in der „Aarö-Perle“, inkl. local Öl, ein Bier aus Aarö (schmeckt ähnlich wie unser Ols, sowas).
Noch was zum Tracking:
Ich hatte bei den letzten Touren (wieder) vergessen, das Tracking zu aktivieren, deswegen ist dort nur eine gerade Linie von Sönderborg bis Aarö. Aber so wie auf diesem Bild sollte es eigentlich aussehen:
Leider ist das andere Tracking auch nicht ganz funktional, was aber offensichtlich an meinem iPhone liegt, welches die GPS-Daten irgendwie nicht einwandfrei übermittelt oder so. Ich bleib dran und tüftel noch (bei Gelegenheit), weil das eigentlich die bessere Lösung ist.
Mööönsch – ich lese das hier gerade. Keine Pläne mehr? Erst platzt das Ding mit dem Göta-Kanal und jetzt nicht mal mehr der Traum von den Schären? Letztere (Göta-Kanal ist verzichtbar) hätte ich euch wirklich gegönnt – ein Traum.
Wenn ihr noch so bummelige 4 Wochen Zeit habt, solltet ihr doch überlegen, wieder nach Osten und nach Schweden zu gehen. In der Hanö-Bucht gibt es das wunderschöne Schärengebiet Blekinge. Das sind vom jetzigen Standort bummelige 250 nm, und euer Schiff scheint ja gut zu laufen. Um Schären zu erleben, muss man nicht nach Stockholm.
Ersatzweise, wenn ihr im Kattegat noch Richtung Osten geht, Hallands Väderö knapp nördlich des Öresunds. Ist auch Schärenlandschaft.
Fair Winds!
Hej Mathias,
danke für die Tipps, du kennst dich ja gut aus hier oben 😉
Schweden holen wir mal nach… Wir segeln jetzt rund Fünen wieder Richtung dänische Südsee. Da hat es uns sehr gefallen. Wir wollen Mitte September durch den NOK und gerne zum Abschluß Helgoland und Wangerooge. Die Tide in der Nordsee fehlt uns einfach 😉 Gruß Angela