Da ich mit dem zweiten Teil der Reisebeschreibung nicht bis zur Ankunft in Hooksiel kam und einen dritten Teil ankündigte, möchte ich das hier noch nachreichen. Die meisten wichtigen Details kennt ihr schon: Bei den Helden der See erwähnte ich, wie wir „im Jaich“ verliessen und gute 25 Meilen weiter habe ich den Heinrich-Punkt erklärt, sogar noch vor dem zweiten Teil, oder?

Wir hatten also den Heinrich-Punkt hinter uns und waren auf der Jade. An einem Punkt, an dem wir bisher noch nicht waren, weil wir ja sonst immer die Mittelrinne fuhren. Aber wir wussten, wo wir hin müssen: Immer dem Tonnenstrich folgen, bis vor der Tonne 37 die Tonne H3 zur Ansteuerung von Hooksiel kommt. Aber das waren noch sooo viele Tonnen. Egal, oder besser: Fein! Die Sonne schien, der leichte Wind kam östlich, also nicht verkehrt, wenn man mit auflaufendem Wasser in die Jade will, wir hatten nix auszustehen und brauchten nur noch segeln und geniessen. Angela machte uns einen Kaffee, danach habe ich auf der Cockpitbank ein Nickerchen gemacht, denn es war fast 13:00 und wir waren seit über sieben Stunden unterwegs. Das Nickerchen wurde nur kurz getrübt, weil die nächste Tonne nicht gleich gesichtet wurde. Aber gut, die sind dort draussen noch recht weit auseinander. Und viel zu schnell waren wir dann doch da, wo wir hin wollten: Nahe der H3. Bis zur nächsten Schleusung um 16:00 war es noch fast eine Stunde, aber wir wollten irgendwie nicht mehr rumsegeln, um die Zeit zu vertreiben. Also fuhren wir in den Vorhafen und sahen, dass dort schon einige Segler lagen und warteten, die „besten“ Plätze waren vergeben. Ich wollte dann dort festmachen, wo die Helgoland-Fähre immer liegt, aber irgendwie kam ich nicht nahe genug mit dem Heck an die Spundwand (und Angela hatte doch so super die Leine über den Landseitigen Poller geworfen!) und musste abdrehen; zweimal. Nun war es nur noch eine gute halbe Stunde und ich dümpelte einfach im Vorhafen rum. Eigentlich auch schön, aber man muss halt immer gucken und nach und nach kamen mehr Boote. Die Schleuse war anschliessend recht voll!

Die Schleuse ging auf, es kamen etliche Boote raus, es wurde grün und wir konnten als dritte rein. Dann rausschleusen, alle Boote dampften auf ihre Liegeplätze und Ende der Überfahrt. Eigentlich. Aber fairerweise erwähne ich, dass wir nicht einfach so in unsere Box abgebogen sind und festgemacht haben, sondern: Wir hatten seitlichen Wind und bei der Einfahrt war ich der Meinung: Das haut so nicht hin! Also abgebrochen, die Boxengasse weiter rein um zu wenden und einen neuen Anlauf starten. Angela stand derweil auf dem Vorschiff, Tampen bereit in der Hand. Und dann war ich überrascht, wie schlecht ich in der Gasse wenden konnte. Offenbar machte die Slocum nicht, was ich erwartete. Da muss man sich nach einer Winterpause doch selbst neu anlernen. Mit viel Ausdauer und Vorsicht schafften wir es, das Boot zwischen den Dalben zu wenden und fuhren erneut in unsere Box. Wenn man erstmal dazwischen ist, hat man ja das gröbste geschafft und der Nachbar stand schon da, um die Leine anzunehmen: Geschafft, in Hooksiel angekommen!

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