Hafenkino – Anlegen: Da staunt der Profi

Auf Baltrum angekommen mussten wir uns erstmal orientieren. Man kann noch so viel in die Karten gucken und Revierführer lesen; „in echt“ sieht das alles etwas anders aus.

Erstmal fuhren wir von der bei diesem Wind ungeschützten (Südwestwind 5) Hafeneinfahrt hinten rechts zu den Yachtanlegern. Was ich gleich erkannte: Es war voll. Angela hatte die Fender schon beidseitig ausgebracht und auf welche Seite die Festmacher hin sollten wussten wir ja erst, wenn wir unseren Liegeplatz fanden. Wir tüdeln üblicherweise nicht an alle Ecken Tampen, weil die einem auch den Weg verbauen, wenn man mal hantieren muss. Dann lieber schnell die Klampe bzw. die Seite wechseln.

Und da erspähte ich unseren Liegeplatz: Rechts neben einem Segler war eine schöne schmale Lücke. Angela fragte gleich: „Passt das denn? Das passt doch gar nicht!“

Klar passt das, ich sehe sowas! Außerdem war es so, dass wir den Wind nun von hinten rechts hatten, also halb von der Seite und er schob uns auch. Da finde ich es besser, wenn man gleich Fender-an-Fender in die Box gleitet als erst mit nem Meter Platz schwungvoll gegen den Nachbarlieger zu donnern.

Ich fuhr da also mit etwas Dampf rein, um gegen den Wind ansteuern zu können und auf beiden Booten am Steg turnte jemand raus, um zu helfen. Es wurden Tampen übergeben, das Boot gehalten. Ich guckte und peilte, stoppte ordentlich auf, denn wir waren schon gut drin. Zur Seite weg konnten wir nicht mehr. Noch eben eine Vorspring (bzw. Mittelspring; von der Mittelklampe zur hinteren Klampe am Steg), damit wir nicht weiter reingedrückt werden konnten: Geschafft: Fest auf Baltrum!

Was ich erst späer erfuhr: Der Nachbar, der von Angela die Leine übernahm, sagte zu ihr: „das passt doch nicht, das ist zu schmal“. Angela sagte ihm dann „Doch, nun ist die dickste Stelle schon durch“. Da guckte er doof beeindruckt.

Später fragte er mich, wie breit wir (also die Slocum…) denn seien: 2,65m. Sein Boot ist 2,8m und er hatte es gestern versucht und es passte nicht.  Deswegen wunderte er sich, dass wir es dort rein geschafft hätten.

Sag ich doch!

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