AZ21 – die ersten Schritte

Pünktlich wie geplant legten wir um 15:30 Uhr am 25.04.21 in Oldenburg ab, der Eisenbahnbrücke entgegen. Die hatten wir vorher angefunkt: „nächste Öffnung geht um 15:38“. Passt! Am Ufer waren doch einige, um uns zu verabschieden. Das war schön! Ohne Corona hätte es bestimmt Bier und Bratwurst gegeben 🙂

Doch aller Anfang ist zäh: Die ersten Meilen sind ja bekanntes Revier und die Hunte erstmal nur der Zubringer zur Weser. Aber diese Fahrt war schön: Dank hohem Hochwasser konnte man über die Deiche schauen, Menschen am Ufer winkten und die Sonne schien. Die Heinrich-Brücke öffnete ohne langes Warten, prima! Vor der Eisenbahnbrücke Elsfleth drehten wir ein paar Kreise, denn es dauerte 15 Minuten bis zur nächsten Öffnung. Dabei liessen wir noch zwei von OL kommende Binnenschiffe vorbei. Dann schwenkte die Brücke auf und wir fuhren direkt hin. Ich gebe es zu: Ich habe die Grünphase nicht erwischt und bin noch bei Doppelrot durch…
Und wenn man diese Brücke passiert hat, dann ist der Segler frei: Die letzte Mastversperrende Brücke (bis auf das Hunte-Sperrwerk, welches alle Stunde ein mal zuklappt).
Ursprünglich planten wir, wegen C* etc. auf der Weser zu ankern. Aber der Steg des Stadthafen Elsfleth sah so verlockend und leer aus, die Sonne erhellte alles: Da gehen wir ran! Normalerweise kann man mit dem ablaufenden Wasser in einem Rutsch bis nach Bremerhaven, aber… was soll die Eile? Da vorn an der Hunte liegen wir immer mal gern und eben einmal zur Ruhe kommen tat uns auch ganz gut.
Der neue Tag begrüsste uns mit Sonne und wenig Wind. Zur Stärkung holten wir uns noch einen Döner. Nach dem nächsten Hochwasser fuhren wir dann los, die Weser abwärts. Leider und typisch: Nordwind, voll auf die Nase und damit Wind gegen Strom: Hoppeliger Hack, der uns auch noch bremste. Vielleicht sind wir auch zu früh gestartet: Eine gute halbe Stunde nach HW Elsfleth. Erst bei Blexen kamen wir auf über 7kn Fahrt, vorher immer so um die 6kn. Weil es so nervig hoppelte, bin ich hinter Brake sehr weit Steuerbord gefahren, immer an den Buhnentonnen längs. Da war es wesentlich ruhiger. An diese Stelle kam uns auch ein besonderer Schlepper-Verband entgegen: Die Meko-Fregatte für die ägyptische Marine. So ein Transport ist schon eine technische Leistung und beeindruckend anzusehen! So ungünstig wie der Nordwind war, so schön war der Sonnenschein. Und im Schutz unserer Sprayhood konnte man es auch gut aushalten. Wie schon erwähnt ging das letzte Stück unserer Fahrt recht zügig und so waren wir bald an der Geestemündung vorbei und funkten die Schleuse Neuer Hafen an. Keine Antwort. Hä? Die sind doch immer so nett und flott und… wir so blöd: Es war noch nicht der 01.05., keine Saison, also mussten wir eine Schleusung über die Kaiserschleuse, Ch10 erbitten. Auf Angelas Frage, ob wir in den Neuen Hafen könnten, kam die Antwort „Na klar, sogar mit Boot! In fünf Minuten geht das Tor auf.“. Wir befanden uns schon im Vorhafen und drehten wieder Kreise. Da hörten wir schon das Rauschen vom entfleuchenden Wasser. Nach ca. sechs Kreisen ging das Tor dann auf und so ganz knapp konnten wir bei der Einfahrt zur Schleuse sogar noch das grüne Licht sehen 😉
In der Schleuse rief Angela dann beim „Im Jaich“ an, damit die uns einen Liegeplatz zuweisen (wegen C* und so). Am Steg A könnten wir uns was aussuchen. Haben wir gemacht. Anlegen, festmachen, Anlegeschluck (Ramazotti…). Als die Sonne weg war, wurde es spürbar kalt. Gut, dass wir einen 350Watt-Heizlüfter an Bord haben, genau das richtige!
Der Abend blieb ruhig, wir planten die weitere Reise und relativ früh waren wir in der Koje. Heute haben wir schön gefrühstückt, geduscht und.. erstmal nix gemacht. Morgen früh gehts weiter.

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